Röntgenastronomie: Röntgenstrahlung verrät Gastransfer im Doppelstern-System
![Chandra Chandra](https://static.spektrum.de/fm/912/f2000x857/99956.jpg)
© Nasa (Ausschnitt)
© Nasa/Cxc/Sao/M. Karovska/M.Weiss (Ausschnitt)
Gasbrücke zwischen Mira A und -B | Die Chandra-Aufnahme auf der linken Hälfte zeigt den roten Riesen Mira A (rechts) und den weißen Zwerg Mira B (links) im Röntgenbereich. Mira A verliert Gasmaterie mit dem Sonnenwind sowie unter dem Einfluß der Schwerkraft des kleinen Begleiters Mira B. Rechts eine künstlerische Interpretation der Vorgänge.
Die Chandra-Forscher waren aufmerksam geworden, als sie Röntgenstrahlausbrüche von Mira A aufzeichneten, die offensichtlich auf bislang unbekannte Verschiebungen im Inneren des Sternes hindeutete. Bis dahin war immer nur der kleinere Begleiter Mira B, ein weißer Zwerg, durch typische Röntgenaktivität aufgefallen.
Die beiden Partner umkreisen etwa sechs Milliarden Kilometer voneinander entfernt ein gemeinsames Schwerkraftzentrum. Mira B ist ein etwa erdgroßer Zwerg, während die ungleiche Mira A im Gegensatz dazu einen rund 600-fachen Sonnendurchmesser aufweist. Das System Mira, im 17. Jahrhundert als Stella Mira Ceti "wundersamer Stern im Walfisch" benannt, ist der klassische Vertreter die Pulsationsveränderlichen oder Mira-Sterne. Dieser gegen Ende der stellaren Evolution zu einem roten Riesen aufgeblähter Typ pulsiert über einen Zeitraum von Stunden bis Monaten, wobei er sich rhythmisch zusammenzieht und ausdehnt. Dabei ändert sich die Helligkeit dramatisch.
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