Kometensonde Rosetta: Rosetta: Zielkomet 67P zeigt Oberflächenstrukturen
Immer deutlicher tritt nun die Gestalt des Zielobjekts von Rosetta, dem Kometen 67P hervor. Bilder vom 20. Juli 2014, die aus einer Entfernung von 5500 Kilometer entstanden, lassen nun erstmals auch Details des Doppelkörpers erkennen, der den Kern von 67P bildet. Die Oberfläche ist sehr rauh und in der Nähe des "Halses", wo sich die beiden Teilkörper treffen, zeigt sich eine hellere Färbung. Die Forscher um Holger Sierks vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) in Göttingen können derzeit nur vermuten, was dafür verantwortlich ist. Mögliche Erklärungen sind Materialunterschiede, unterschiedliche Korngrößen des Oberflächenmaterials oder topografische Einflüsse.
In den nächsten Tagen und Wochen wird die OSIRIS-Kamera an Bord von Rosetta den Kern von 67P in unterschiedlichen Wellenlängenbereichen erfassen, woraus sich Rückschlüsse auf die Zusammensetzung ergeben sollten. Auch werden die Oberflächenstrukturen in noch höherer Deutlichkeit erfasst. Kurz vor Erreichen des Kometenkerns am 6. August 2014 wird der Kern von 67P rund 2000 Pixel im Bildfeld der OSIRIS-Kamera einnehmen. Aus den am 14. Juli 2014 präsentierten Bildern berechneten die Bildauswerter am MPS ein erstes dreidimensionales Modell des Kometenkerns. Es wird in der nächsten Zeit mit der zunehmenden Auflösung der Bilder von Rosetta weiter verfeinert.
Ab sofort plant die ESA täglich die Veröffentlichung eines Bilds der Navigationskamera, das den Kern von 67P zeigt. Zwar hat die Navigationskamera längst nicht so eine hohe Auflösung wie OSIRIS, aber da Rosetta dem Kern von 67P ständig näher kommt, werden auch ihre Bilder immer besser werden. So können wir zumindest mit dem Steuerauge der Raumsonde den Anflug auf den Kometen annähernd live erleben.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben