Direkt zum Inhalt

Kometensonde Rosetta: Rosetta sucht noch immer nach Philae

Auch nach der Landung der Tochtersonde Philae geht die Arbeit der Rosetta-Mission in vollem Umfang weiter. Nach wie vor ist der genaue Landeplatz von Philae auf dem Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko nicht bekannt, aber die Mitglieder des OSIRIS-Kamerateams halten intensiv Ausschau. Derweil enthüllen die Bilder der Navigationskamera einen immer aktiveren Kometenkern.
Komet 67P am 7. Dezember 2014 (Aufnahme der Navigationskamera)

Derzeit befindet sich Rosetta in einer 30 Kilometer hohen Umlaufbahn über dem Massenzentrum des Kometenkerns und wird dort noch bis zum 3. Februar 2015 verbleiben. Darauf schließt sich ein Ausflug bis in einen Abstand von 140 Kilometern an. Aus dieser ferneren Warte soll ein Überblick über die Aktivität des Kometenkerns und der dabei freigesetzten Gase und Staubpartikel gewonnen werden. Danach pirscht sich Rosetta immer näher an den maximal etwa fünf Kilometer großen Kern heran, bis sie am 14. Februar nur noch etwa sechs Kilometer von der Oberfläche trennen. Dies ist die bislang dichteste Annäherung von Rosetta an den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerasimenko.

Komet 67P am 3. Januar 2015 | Am 3. Januar 2015 trennten Rosetta 28,4 Kilometer vom Zentrum des Kometenkerns von 67P/Tschurjumow-Gerasimenko. Die Auflösung beträgt 2,4 Meter pro Bildpunkt. Die auffällig glatte Fläche rechts der Bildmitte trägt die Bezeichnung Imhotep, der größte Brocken auf ihr heißt Cheops. Er ist rund 30 Meter groß.

Nach wie vor fehlt auf den Bildern von Rosetta jede Spur der Tochtersonde Philae, die nach einer abenteuerlichen Landung offenbar in einem sehr dunklen Gebiet auf dem kleineren der beiden Teilkörper von 67P zur Ruhe kam. Die Forscher des OSIRIS-Kamerateams hoffen, Philae vielleicht bei der extrem dichten Annäherung am 14. Februar finden zu können.

Leider hat das für die OSIRIS-Kamera verantwortliche Team keine neuen Bilder von der Kernoberfläche veröffentlicht. Dafür stellt die Europäische Raumfahrtbehörde ESA in ihrem Rosetta-Blog im Abstand von wenigen Tagen immer wieder neue Aufnahmen der Navigationskamera vor. Auf ihnen lässt sich erkennen, dass 67P mit zunehmender Annäherung an die Sonne immer aktiver wird. Hebt man die Helligkeit der Rohbilder etwas an, so zeigen sich Strahlen aus Gas und Staub, die aus der Oberfläche des Kerns hervorbrechen.

Aus noch unveröffentlichten Aufnahmen der OSIRIS-Kamera geht hervor, dass sich im direkten Umfeld um den Kern bis zu fünf Zentimeter große Partikel aufhalten, die sich auf Umlaufbahnen um den Kern befinden. Da sich Rosetta relativ zum Kern und zu diesen Partikeln nur recht langsam bewegt, sind sie keine große Gefahr für die Sonde. Allerdings wäre die direkte Berührung eines solchen Bröckchens mit einem der empfindlichen Sensoren der Sonde sicherlich nicht wünschenswert und könnte zu Schäden führen.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.