Kometensonde: Rosettas Zielkomet zeigt erneut Aktivität
Am 25. Juli 2014 wurden mit der Kamera OSIRIS an Bord der europäischen Raumsonde Rosetta erste Bilder aufgenommen, die eine schwache Aktivität im unmittelbaren Umfeld des Kometenkerns enthüllen. Er ist von einer Koma, einer dünnen Hülle aus Gas und feinen Staubpartikeln umgeben. Sie entsteht, wenn sich durch die Sonneneinstrahlung die Oberfläche des Kerns erwärmt und flüchtige Stoffe wie Wassereis verdampfen. Dabei reißen die entweichenden Gase feine Staubpartikel mit, die sich in der Umgebung des Kerns ansammeln. Die Aufnahmen decken ein Areal mit einer Kantenlänge von 150 Kilometern ab und dürften nur den innersten Teil der Koma zeigen. Störend bei den Aufnahmen ist der helle Kern selbst, der das schwache Leuchten der Koma überstrahlt. In dem beigestellten Bild unten ist der Kern selbst stark überbelichtet und erscheint ausgebrannt, rechts von ihm ist ein weiteres Bildartefakt zu sehen.
Der Kern von 67P wird nun durch den ständig geringer werdenden Abstand immer detaillierter erfasst. Auf einer Aufnahme vom 29. Juli 2014, die aus einer Entfernung von nur 1950 Kilometern entstand, zeigt sich deutlich die rauhe Oberfläche des nur etwa vier Kilometer großen Himmelskörpers. Die räumliche Auflösung beträgt rund 37 Meter pro Bildpunkt. Der schmale Hals, der die beiden Teile des Doppelkörpers miteinander verbindet, ist auffallend hell. Mögliche Erklärungen hierfür sind Unterschiede in der Zusammensetzung des Materials, der Korngröße oder auch topografische Effekte. Im Forscherteam um Holger Sierks am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen, sind jedenfalls intensive Diskussionen hierüber im Gange.
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