Artensterben: Rote Liste: Vögel weiter im Sinkflug
Nach neuesten Erhebungen der global tätigen Naturschutzorganisation Birdlife International sind mittlerweile mehr als ein Fünftel der insgesamt etwa 9800 Vogelarten der Erde in unterschiedlichem Ausmaß in ihrer Existenz bedroht.
Gravierend ist immer noch vor allem die Lage von Inselendemiten, die einen großen Teil der Roten Liste einnehmen. In Neuseeland etwa verursachten exzessive Rattenplagen 1999 und 2000 den Verlust von zwei Populationen des Gelbkopf-Mohouas (Mohoua ochrocephala) sowie die fast vollständige Auslöschung des Malherbsittichs (Cyanoramphus malherbi), von dem es nun nur noch wenige Dutzend Exemplare gibt. Seit 1900 sind in dem Pazifikstaat bereits fünf andere Vogelspezies ausgestorben. In Indonesien und auf den Philippinen – mit an der Spitze der Länder mit den meisten Rote-Liste-Arten – treibt ausufernde Regenwaldzerstörung die Biodiversität an den Rand des Exitus. Auf der australischen Weihnachtsinsel oder auf Galapagos bedrohen eingeschleppte aggressive Ameisen und Fliegen die jeweiligen Ökosysteme und die darin lebenden Vögel wie den endemischen Mangrovenfink (Geospizia heliobates)
Die Zahl der Vögel, die näher an das Aussterben rückt, ist allerdings nach Angaben der Organisation wesentlich größer als jene der Geretteten oder Wiedergefundenen. Die Organisation ruft daher zu verstärkten Schutzmaßnahmen auf.
Damit nahm diese Zahl seit der letzten Bestandsaufnahme 2004 weiter zu. Von den 2000 Spezies, deren Individuenzahlen oder Populationstrends Anlass zu Besorgnis geben, sind etwas mehr als 1200 in ihrer Verbreitung oder Anzahl bereits so weit eingeschränkt, dass sie in den nächsten Jahren tatsächlich aussterben könnten. Darunter fallen zunehmend auch einst häufige europäische Vögel wie die Blauracke (Coracias garrulus), deren Zahl in ihren einstigen Bastionen Russland und Türkei stark abgenommen hat. Einbußen betreffen auch den Türkenkleiber (Sitta krueperi), der vom Tourismus verdrängt wird, und den Roten Milan (Milvus milvus), der europaweit unter Veränderungen in der Landwirtschaft und durch Wilderei zu leiden hat. Besonders akut ist die Situation für den Azoren-Gimpel (Pyrrhula murina), von dem weniger als 300 Individuen überlebt haben und dessen Lebensraum zunehmend von exotischen Pflanzen überwuchert wird.
Gravierend ist immer noch vor allem die Lage von Inselendemiten, die einen großen Teil der Roten Liste einnehmen. In Neuseeland etwa verursachten exzessive Rattenplagen 1999 und 2000 den Verlust von zwei Populationen des Gelbkopf-Mohouas (Mohoua ochrocephala) sowie die fast vollständige Auslöschung des Malherbsittichs (Cyanoramphus malherbi), von dem es nun nur noch wenige Dutzend Exemplare gibt. Seit 1900 sind in dem Pazifikstaat bereits fünf andere Vogelspezies ausgestorben. In Indonesien und auf den Philippinen – mit an der Spitze der Länder mit den meisten Rote-Liste-Arten – treibt ausufernde Regenwaldzerstörung die Biodiversität an den Rand des Exitus. Auf der australischen Weihnachtsinsel oder auf Galapagos bedrohen eingeschleppte aggressive Ameisen und Fliegen die jeweiligen Ökosysteme und die darin lebenden Vögel wie den endemischen Mangrovenfink (Geospizia heliobates)
Es gibt allerdings auch einzelne Zeichen der Hoffnung, zu denen etwa der jüngst wieder entdeckte Elfenbeinspecht (Campephilus prinicipalis) zählt. Ebenfalls wieder gefunden wurde der Neuseeland-Sturmvogel (Oceanites maorianus), der seit dem 19. Jahrhundert als nicht mehr existent galt. Andere Arten konnten sich durch intensive Schutzmaßnahmen wieder erholen: etwa der europäische Seeadler (Haliaeetus albicilla), die Seychellendajal (Copsychus sechellarum) durch Transfer auf raubtierfreie Inseln oder der Michigan-Waldsänger (Dendroica kirtlandii) aus den USA, dem aktives Lebensraum-Management wieder auf die Flügel half: von einem Tief von 167 Vögeln 1970 auf mehr als 1200 heute.
Die Zahl der Vögel, die näher an das Aussterben rückt, ist allerdings nach Angaben der Organisation wesentlich größer als jene der Geretteten oder Wiedergefundenen. Die Organisation ruft daher zu verstärkten Schutzmaßnahmen auf.
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