Bipolare Nebel: "Rotes Quadrat" doch nicht so außergewöhnlich
Hochauflösende Aufnahmen enthüllen den internen Aufbau eines merkwürdigen, nach seinem Erscheinungsbild schlicht "Rotes Quadrat" genannten Objekts im Sternbild Schlange. Die Bilder entlarven die Formation als bipolaren Nebel.
Tuthill und Lloyd vermuten weiter, dass es sich auch bei den bisher unerklärten Ringen der Supernova 1987A – der ersten Supernova, deren Vorgängerstern man identifizieren konnte – um von der Explosion beleuchtete Gaswolken handeln könnte, die einen bipolaren Nebel um das Zentralgestirn gebildet hatten. (jpb)
Bipolare Nebel entstehen, wenn Sterne über polare Jets große Mengen Gas ins All blasen. Die entstehenden Nebel sind hochgradig symmetrisch und erinnern in ihrer Form an Sanduhren. In den neuen, detailreichen Aufnahmen des Hale-Teleskops auf Mount Talomar gleicht das Rote Quadrat einem X mit Leitersprossen im oberen und unteren Kegel. Nach Peter Tuthill von der Universität von Sydney und James Lloyd von der Cornell-Universität liegt das am ungewöhnlichen Blickwinkel exakt senkrecht zur Rotationsachse des Zentralgestirns. Ganz Ähnliches hatte man schon beim "Roten Rechteck" im Sternbild Einhorn festgestellt.
Aus der selbst für bipolare Nebel außergewöhnlich hohen Symmetrie schließen die Forscher auf sehr ruhige Umgebungsbedingungen. Stellare Winde und Turbulenzen zerstören meist zumindest die feineren internen Strukturen der Gaswolken.
Tuthill und Lloyd vermuten weiter, dass es sich auch bei den bisher unerklärten Ringen der Supernova 1987A – der ersten Supernova, deren Vorgängerstern man identifizieren konnte – um von der Explosion beleuchtete Gaswolken handeln könnte, die einen bipolaren Nebel um das Zentralgestirn gebildet hatten. (jpb)
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