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News: Rückblick

Irgendwo, in Milliarden von Lichtjahren Entfernung strahlt eine merkwürdige Galaxie, deren Licht vielleicht doppelt so alt ist, wie unsere Erde. Hier entstanden mit extrem hoher Geschwindigkeit neue Sterne - und zwar zu einer Zeit, in der es bisher niemand vermutete.
Die so genannten Starburst-Galaxien gehören zu den meist gesuchten Objekten im All, denn hier scheint das Leben der Sterne im kosmischen Zeitraffertempo abzulaufen. Für gerade einmal etwa zehn Millionen Jahre enstehen sie hier mit einer Rate, die 100-mal so hoch sein kann, wie die in normalen Galaxien. Und da ein Blick in die Ferne aufgrund der Lichtgeschwindigkeit immer auch ein Blick zurück ist, offenbaren diese Starburst-Galaxien einiges über die Geschichte des Universums.

So stieß ein Team der Australia Telescope National Facility unter der Leitung von Ray Norris nun in einer Entfernung von fünf bis elf Milliarden Lichtjahren auf ein geheimnisvolles Objekt, das sie Source C tauften, und neben dem selbst die lebhaftesten der bisher bekannten Starburst-Galaxien förmlich erblassen. Noch niemals hat man in so großer Entfernung eine solche Galaxie gesehen. Norris vermutet, dass die Rate, mit der hier neue Sterne geboren werden, den bisherigen Rekord noch einmal um das 100fache überbietet. Aufgrund der großen Entfernung – und des somit hohen Alters – von Source C gilt es wohl, die Geschichte des jungen Universums neu zu schreiben. Brian Boyle vom Anglo-Australian Observatory wertet die Ergebnisse so, als würde man die Entdeckung Australiens zurück datieren oder die Entstehung des Lebens auf der Erde.

Der blassrote Punkt befindet sich in dem rund zwölf Milliarden Lichtjahre langen Korridor des Hubble Deep Field South (HDF-S), wo ihn das Hubble Space Telescope (HST) entdeckte. Anschließend richteten mehrere australische Teleskope ihre Spiegel auf das Objekt. Während Source C im sichtbaren Bereich des Lichts nur sehr schwach leuchtet, strahlt sie umso mehr im Radiowellenspektrum. Um dem Geheimnis dieser Galaxie wirklich auf die Spur zu kommen, fehlt es allerdings noch an technischen Möglichkeiten. Entsprechend leistungsfähige Teleskope sollen erst in den nächsten Jahren entstehen. Das geplante California Extremely Large Telescope wird dann erstmalig einen Spiegeldurchmesser von 30 Metern haben.

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