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Paläontologie: Rüsseltier mit feuchter Vergangenheit

Die modernen Elefanten stehen phylogenetisch den Schliefern, aber auch den Seekühen nahe. Umstritten war daher, ob ihr Stammbaum im Wasser oder auf dem Festland entspringt. Forscher haben nun Indizien dafür gefunden, dass sich die Vorfahren der Rüsseltiere tatsächlich überwiegend im Wasser aufhielten.

Alexander Liu aus Oxford und seine Kollegen maßen die Anteile des schweren Sauerstoffisotops 18O im Zahnschmelz der Elefantenvorfahren Barytherium and Moeritherium, die vor etwa 37 Millionen Jahren im heutigen Nordägypten in einem küstennahen Feuchtgebiet lebten. Aquatische Organismen übernehmen das Isotopenverhältnis ihres Lebensraums. Dagegen beziehen landlebende Tiere ihr Wasser aus diversen Quellen mit unterschiedlichen Anteilen an schwerem Sauerstoff. Deswegen schwankt bei ihnen das Isotopenverhältnis stärker als bei Wasserbewohnern.

Das Team um Liu fand im Zahnschmelz der ägyptischen Fossilien einen ziemlich konstanten Anteil an 18O, der mit dem bei modernen wasserlebenden Tieren vergleichbar ist. Auch anatomische Merkmale wie teilweise zurückgebildete Beine, die sich aus einer fossilen Gelenkpfanne erschließen lassen, sprechen für einen aquatischen Lebensraum der frühesten Rüsseltiere. Während andere Landsäuger auf dem Trockenen blieben, kehrten die Vorfahren der Elefanten also wohl vorübergehend ins nasse Element zurück, bevor sie sich endgültig für das Festland entschieden.

Lars Fischer

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