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Rumänische Höhlenmalerei ist die älteste Mitteleuropas

Andrei Posmosanu, rumänische speleologische Föderation (FRS)
Altamira, Lascaux? Bedeutend älter sind die Höhlenmalereien in der rumänischen Höhle von Coliboaia: Französische Forscher bestätigten nun deren Echtheit und datierten sie auf die altsteinzeitlichen Kulturstufen Aurignacien oder Gravettien. Die Verzierungen im westrumänischen Apuseni-Naturpark wären damit zwischen 23 000 und 35 000 Jahre alt und die ältesten in Mitteleuropa.

Ein Rhinozeros-Kopf | Dass die Farbe an manchen Stellen verblasst ist, könnte darauf zurückzuführen sein, dass dieser Teil der Höhle auch überflutet war.
Die Forscher um den UNESCO-Experten für Wandmalerei Jean Clottes fanden ein halbes Dutzend schwarze Malereien an den Höhlenwänden vor: Ein Pferd, ein Bison und je zwei Bären- und Nashornköpfe, die den westeuropäischen sehr ähneln. Am Stil orientiert sich auch die Altersschätzung von Clottes – eine Radiokarbondatierung von Bärenknochen in der Höhle soll dies näherungweise bestätigen. Behält Clottes Recht, würde dies gleichzeitig bedeuten, dass die prähistorischen Gesellschaften Europas einen gemeinsamen Kunststil hatten und besser über den ganzen Kontinent vernetzt waren als angenommen.

Die große Halle der Coliboaia-Höhle | Altsteinzeitmenschen malten rechts in der Mitte eine Art Bison.
Doch nicht nur die Malereien zu datieren stellte sich als Problem heraus, sondern auch, diese zu erreichen: Die Höhle war zwar schon 30 Jahre lang bekannt, doch ein unterirdischer Fluss versperrte den Zugang zum hinteren Teil mit den Felsbildern. So wurden sie erst im September 2009 entdeckt, als eine Gruppe rumänischer Höhlenforscher zu ihnen hinuntertauchte. Französische wie rumänische Forscher gehen davon aus, dass es einst auch tiefer liegende Malereien gab, diese aber vom Wasser weggewaschen wurden. Einigen der erhaltenen droht das gleiche Schicksal: Sie liegen nur knapp über dem heutigen Wasserspiegel und können nur schwimmend betrachtet werden.

Claudia Reinert
Ein Engpass in der Höhle | Um zu den Malereien zu gelangen, mussten die Forscher solche Engpässe überwinden.

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