Ästhetik: Rund = schön
Wie ein Team von Neuroästhetikern um Oshin Vartanian von der University of Toronto-Scarborough (Kanada) berichtete, spricht unser Gehirn stärker auf Rundungen an als auf eckige Architektur.
18 Probanden beurteilten Bilder verschiedener Innenräume nach ihrer Schönheit und gaben an, ob sie die Zimmer gern betreten würden. Dabei lagen sie in einem Hirnscanner.
Sowohl die Auswertung der Fragebögen als auch der Hirnaktivität zeigte: Runde Räume werden als schöner empfunden. Beim Betrachten regen sich vor allem der orbitofrontale Kortex, die Basalganglien, die vordere Insel sowie das ventrale anteriore Zingulum. Diese Hirnregionen werden mit Belohnung und Wohlgefühl in Verbindung gebracht.
Der an der Studie beteiligte Wiener Psychologe Helmut Leder hatte bereits nachgewiesen, dass runde Formen bei Betrachtern allgemein besser ankommen als scharfe Kanten. Die Abneigung für Eckiges scheint aber nicht auf einer von der Evolution eingeprägten Furcht zu beruhen, erklären die Forscher. Denn Hirnregionen wie die Amygdala, die auf Gefahrenreize anspringen, blieben bei den Versuchsteilnehmern stumm.
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