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Astronomie: Rundester bekannter Himmelskörper entdeckt

Kein natürliches Objekt ist wirklich perfekt rund - aber ein neu entdeckter Stern kommt dem Ideal erstaunlich nahe.
Sonnenuntergang hinter Wolken

Planeten und Sterne sind zwar im Großen und Ganzen kugelförmig, aber nicht perfekt rund: Alle Himmelskörper rotieren um die eigene Achse und sind deswegen am Äquator ein wenig ausgebeult. Der Durchmesser der Erde von Pol zu Pol ist um zirka 42 Kilometer geringer als am Äquator – etwa 0,3 Prozent des Erdradius. Der etwa 5000 Lichtjahre entfernte Stern KIC 11145123 dagegen ist sogar noch runder: Obwohl der Stern fast den doppelten Durchmesser der Sonne hat, ist er lediglich um sechs Kilometer abgeflacht – zwei Millionstel des Gesamtdurchmessers. Zu diesem Ergebnis kommt eine Arbeitsgruppe um Laurent Gizon von der Universität Göttingen und dem Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung anhand von Messungen der seismischen Schwingungen des Sterns. Damit sei KIC 11145123 das rundeste jemals entdeckte natürliche Objekt.

Der Stern allerdings birgt ein weiteres Geheimnis: Eigentlich dürfte er gar nicht so rund sein – dazu rotiert er nach Angaben der Forscher zu schnell. Die Differenz rührt daher, dass der innere Aufbau eines Himmelskörpers seine Form ebenfalls mitbestimmt. So lässt sich auch bei der Sonne die Abplattung um zehn Kilometer nicht vollständig aus ihrer Rotation herleiten – theoretisch sollte sie ein Stück platter sein. Bei KIC 11145123 scheint ein solcher Effekt sogar eine deutlich größere Rolle zu spielen. Mit seiner nur dreimal geringeren Rotationsgeschwindigkeit sollte sein Äquatorwulst merklich stärker ausgeprägt sein als beobachtet. Gizon und seine Arbeitsgruppe führen den Effekt auf ein anomal schwaches Magnetfeld des Sterns zurück.

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