Sahara: Säbelantilopen kehren in die Wildnis zurück
Einst sammelten sie sich in gewaltigen Herden für ihre jahreszeitlichen Wanderungen. Doch durch exzessive Jagd wurde der Bestand der Säbelantilopen Oryx dammah immer weiter dezimiert. Zuletzt fanden sich nur noch im Naturschutzgebiet Ouadi Rimé–Ouadi Achim im Tschad frei lebende Exemplare. Die letzten starben in den 1990er Jahren. Seitdem gab es die Antilope nur noch in Zoos und Wildparks.
Aber nun sind sie in die Wildnis zurückgekehrt. Seit August 2016 leben wieder 23 Tiere in Freiheit in ihrem angestammten Verbreitungsgebiet im Tschad. Mit Hilfe von Sendern verfolgen Naturschützer die kleine Herde seither. Sie sähen außerordentlich gesund aus, erklärt nun Jared Stabach vom Smithsonian's National Zoo and Conservation Biology Institute in Washington D. C. dem Magazin "New Scientist". Der Wissenschaftler ist Teil des internationalen Projekts zur Wiederansiedlung der Antilopen, an dem auch die Zoological Society of London, der Sahara Conservation Fund sowie Behörden des Tschads und Abu Dhabis beteiligt sind.
Die Neuankömmlinge fühlten sich in der Umgebung wohl, ein Kalb sei im September geboren worden. Für die kommenden Monate erwarten die Forscher sogar weiteren Nachwuchs, der dann als erster in freier Wildbahn gezeugt worden sei. In dieser Woche soll eine zweite Herde mit ebenfalls 23 Tieren ausgewildert werden, heißt es in dem Bericht.
Die einheimische Bevölkerung begrüße die Rückkehr der Antilopen, die bestens an das Leben in der Sahara und den angrenzenden Halbwüsten angepasst sind. Natürliche Feinde wie Löwen oder Geparden fehlen im Naturschutzgebiet.
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