Paläontologie: Säbelzahntiger waren vielleicht doch Einzelgänger
Die am Ende der Eiszeit ausgestorbenen Säbelzahntiger (Smilodon fatalis) waren doch jagende Einzelgänger, glaubt Christian Kiffner von der Universität Göttingen. Damit stellt er eine Studie von Chris Carbone von der Zoological Society of London in Frage, wonach Säbelzahntiger sozial lebende Fleischfresser gewesen sind, die in Rudeln gejagt haben.
Carbone hatte dies vermutet, nachdem in Teergruben Nordamerikas viele offenbar gleichzeitig verendete Großkatzen aus dem Pleistozän gefunden wurden. Er deutete die Fossilien als Beleg, dass sich die Tiere in Gruppen zusammengefunden haben und gemeinsam auf die Jagd gingen. An solchen Asphaltseen dürften sich ohnehin mehr sozial lebende Räuber eingefunden haben, spekulierte der Wissenschaftler. Lockt man heute Fleischfresser mit vom Tonband vorgespielten Hilferufen verletzter oder verendender Beutetiere an, so reagieren darauf besonders häufig sozial lebende Raubtiere. Ähnlich dürfte die Situation im Pleistozän gewesen sein. Diese Erkenntnisse sieht Carbone als weiteren Beweis für eine Rudelbildung der Säbelzahntiger, zumal das mengenmäßige Verhältnis von sozialen Fleischfressern und Einzelgängern den Beobachtungen entspricht, die man in den Teergruben Nordamerikas gemacht hat.
Dass besonders viele Smilodon fatalis in den Teerproben gefunden wurden, sei laut Kiffner demnach eher Zufall als ein Beleg für die von Carbone angenommenen Ähnlichkeiten zwischen den Säbelzahntigern und den heute lebenden sozialen Fleischfressern. (dw)
Carbone hatte dies vermutet, nachdem in Teergruben Nordamerikas viele offenbar gleichzeitig verendete Großkatzen aus dem Pleistozän gefunden wurden. Er deutete die Fossilien als Beleg, dass sich die Tiere in Gruppen zusammengefunden haben und gemeinsam auf die Jagd gingen. An solchen Asphaltseen dürften sich ohnehin mehr sozial lebende Räuber eingefunden haben, spekulierte der Wissenschaftler. Lockt man heute Fleischfresser mit vom Tonband vorgespielten Hilferufen verletzter oder verendender Beutetiere an, so reagieren darauf besonders häufig sozial lebende Raubtiere. Ähnlich dürfte die Situation im Pleistozän gewesen sein. Diese Erkenntnisse sieht Carbone als weiteren Beweis für eine Rudelbildung der Säbelzahntiger, zumal das mengenmäßige Verhältnis von sozialen Fleischfressern und Einzelgängern den Beobachtungen entspricht, die man in den Teergruben Nordamerikas gemacht hat.
Kiffner hält die Interpretation von Carbone jedoch für fragwürdig. Auch viele heute lebende, einzelgängerische Fleischfresser, wie Puma, Leoparden, Tiger oder Geparden, finden sich oft zusammen am gleichen Futterplatz ein, wenn das Nahrungsangebot reichlich ist. Nach Meinung des Forschers spielen jedoch noch viele andere Parameter des Anlockens, wie die Länge der Rufe oder auch der Geruch der Kadaver, eine Rolle.
Dass besonders viele Smilodon fatalis in den Teerproben gefunden wurden, sei laut Kiffner demnach eher Zufall als ein Beleg für die von Carbone angenommenen Ähnlichkeiten zwischen den Säbelzahntigern und den heute lebenden sozialen Fleischfressern. (dw)
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