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Ökosysteme: Saharastaub düngt Amazonasregenwald reichhaltig

Jedes Jahr werden enorme Mengen an Staub von der Sahara in den Amazonasregenwald geweht.
Saharastaub überquert den Atlantik

Dass die Sahara den Amazonasregenwald mit ihrem Staub großzügig mit Phosphor und anderen Düngemitteln versorgt, wissen Forscher bereits seit Längerem. Nun ist es einem Team um Hongbin Yu vom Earth System Science Interdisciplinary Center (ESSIC) erstmals gelungen, genauer abzuschätzen, wie viele der wertvollen Nährstoffe tatsächlich mit dem Wind über den Atlantischen Ozean transportiert werden: Rund 22 000 Tonnen Phosphor erreichen den Amazonasregenwald im Durchschnitt pro Jahr, schreiben die Autoren im Fachmagazin "Geophysical Resaerch Letters". Und das sind gerade einmal 0,08 Prozent der 27,7 Millionen Tonnen Saharastaub, die nach den Berechnungen der Wissenschaftler insgesamt jedes Jahr in dem tropischen Feuchtgebiet landen.

Yu und seine Kollegen stützen ihre Analyse über den Staubtransport vor allem auf Daten, die der NASA-Erdbeobachtungssatellit CALIPSO von 2007 bis 2013 sammelte. Den Phosphorgehalt des Saharastaubs rechneten sie anhand von Proben hoch, die sie in der Bodélé-Depression sammelten, einer Senke am südlichen Rand der Sahara, sowie in Bodenstationen in Barbados und Miami. Die Forscher gehen davon aus, dass die 22 000 Tonnen Phosphor genau das aufwiegen, was dem Regenwald jedes Jahr an Nährstoffen durch Regenfälle und Überschwemmungen verloren geht.

Laut den Forschern reicht der Untersuchungszeitraum von sieben Jahren allerdings nicht aus, um Rückschlüsse auf Langzeittrends zu ziehen. So schwanke die Menge an Saharastaub, die in den Amazonasregenwald gelangt, je nach Jahr erheblich. Das hängt vermutlich mit den Niederschlagsmengen in der Sahel, der semiariden Übergangszone südlich der Sahara, zusammen. Regnet es hier in einem Jahr besonders viel, wird im darauf folgenden Jahr in aller Regel auch weniger Staub verweht. Warum, ist bisher allerdings unklar.

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