Bedrohte Tierwelt: Salamander-Pilz tötet jetzt auch in Deutschland
Der für Salamander tödliche Pilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) hat nun auch Deutschland erreicht, warnen Zoologen der TU Braunschweig. Der wahrscheinlich aus Asien stammende Chytridpilz ist schon seit 2010 in Europa bekannt – anders als seine Verwandten aus tropischen Regionen, die verschiedene Amphibien befallen und töten, fühlt er sich auch im kalten Norden wohl. Bislang konnte der Vormarsch des Erregers nicht gebremst werden, und nun entdeckte das Forschungsteam die Pilzerkrankung auch in Terrarien in Deutschland, wo er verschiedene Salamanderarten ausnahmslos tötete.
Die Forscher befürchten schon lange, dass ein im Freiland grassierender Pilz die ohnehin bedrohten Wildpopulationen vernichtet. Bisher ist noch immer unklar, wie Batrachochytrium sich genau verbreitet und wie er die nun als erkrankt erkannte Salamanderzucht infizieren konnte. Unbedingt müssen nun aber alle Tierhalter genau auf Symptome Acht geben und möglicherweise kranke Tiere rasch isolieren.
In den Beneluxländern hat der Pilz die Feuersalamander seit letztem Jahr extrem, bis hin zum Aussterben der verschiedenen Arten, dezimiert – eine Behandlung von Tieren im Freiland ist nicht möglich. Stattdessen wandert der Pilz offenbar weiter rasant durch Europa: Er verbreitet sich durch Sporen, dringt über die Amphibienhaut ein und verursacht dort Geschwülste bei verschiedenen Salamander- und Molcharten, nicht aber bei Kröten und Fröschen.
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