Aids: Samenflüssigkeit erhöht HIV-Infektionsgefahr
Ein natürlicher Inhaltsstoff der menschlichen Samenflüssigkeit erhöht deutlich die Infektionsgefahr durch HI-Viren bei heterosexuellem Verkehr, berichten Forscher um Frank Kirchhoff und Jan Münch von der Universität Ulm. Verantwortlich ist das Protein Saure-Prostata-Phosphatase (PAP).
Die PAP-Fibrillen binden HI-Viren und verstärken zugleich deren Anheftung an Wirtszellen und das Verschmelzen von Virushülle und Zellmembran. In Gegenwart der Fibrillen stellen die im Normalfall nur gering konzentrierten Viren im Sperma von HIV-Positiven somit eine rund 1000-fach erhöhte Infektionsgefahr dar, so die Autoren.
Der infektionsfördernde Effekt der Fibrillen bleibe zudem nicht auf das HI-Virus beschränkt, sondern verstärke auch andere virale Infektionen. "Derzeit kennt man etwa dreißig Krankheiten, die mit amyloiden Ablagerungen assoziiert sind. Amyloide Fibrillen werden auch von manchen Bakterien und Pilzen produziert", sagt Münch. "Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass amyloide Aggregate eine Rolle bei der Übertragung und Pathogenität einer ganzen Reihe von Krankheitserregern spielen könnten".
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation haben sich allein im Jahr 2006 etwa vier Millionen Menschen neu mit dem HI-Virus infiziert, und etwa drei Millionen Menschen sterben derzeit jährlich an AIDS. Obwohl die meisten Infektionen auf den Kontakt mit HIV-infiziertem Sperma beim Geschlechtsverkehr zurückzuführen sind, ist nur wenig darüber bekannt, welche Faktoren die Infektiosität des Virus im Sperma beeinflussen.
Derzeit arbeiten die Forscher an der Entwicklung von Substanzen, welche die Ausbildung der Fibrillen oder zumindest ihre verstärkende Wirkung blockieren. Wenn dies gelänge, hätte man vielleicht ein Mittel, das Risiko der sexuellen Übertragung von HIV deutlich zu reduzieren. (jo)
Die PAP-Fibrillen binden HI-Viren und verstärken zugleich deren Anheftung an Wirtszellen und das Verschmelzen von Virushülle und Zellmembran. In Gegenwart der Fibrillen stellen die im Normalfall nur gering konzentrierten Viren im Sperma von HIV-Positiven somit eine rund 1000-fach erhöhte Infektionsgefahr dar, so die Autoren.
Der infektionsfördernde Effekt der Fibrillen bleibe zudem nicht auf das HI-Virus beschränkt, sondern verstärke auch andere virale Infektionen. "Derzeit kennt man etwa dreißig Krankheiten, die mit amyloiden Ablagerungen assoziiert sind. Amyloide Fibrillen werden auch von manchen Bakterien und Pilzen produziert", sagt Münch. "Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass amyloide Aggregate eine Rolle bei der Übertragung und Pathogenität einer ganzen Reihe von Krankheitserregern spielen könnten".
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation haben sich allein im Jahr 2006 etwa vier Millionen Menschen neu mit dem HI-Virus infiziert, und etwa drei Millionen Menschen sterben derzeit jährlich an AIDS. Obwohl die meisten Infektionen auf den Kontakt mit HIV-infiziertem Sperma beim Geschlechtsverkehr zurückzuführen sind, ist nur wenig darüber bekannt, welche Faktoren die Infektiosität des Virus im Sperma beeinflussen.
Derzeit arbeiten die Forscher an der Entwicklung von Substanzen, welche die Ausbildung der Fibrillen oder zumindest ihre verstärkende Wirkung blockieren. Wenn dies gelänge, hätte man vielleicht ein Mittel, das Risiko der sexuellen Übertragung von HIV deutlich zu reduzieren. (jo)
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