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News: Sandwich mit Schirmchen

Ein Verfahren, bei dem Löcher in der Herz-Vorhofscheidewand mittels zweier durch einen dünnen Katheter eingebrachten Implantate verschlossen werden, wurde erfolgreich an der Universität Freiburg eingeführt. Zwei Kinder, die Ende vergangenen Jahres mit diesem minimal invasiven Verfahren behandelt wurden, gelten inzwischen als geheilt. Der nur eineinhalbstündige Eingriff ersparte ihnen eine Operation am offenen Herzen. Das Verfahren ist prinzipiell auch bei Erwachsenen mit entsprechenden Herzfehlern anwendbar.
Normalerweise werden Löcher in der Scheidewand zwischen den beiden Vorhofkammern im Rahmen einer Herzoperation vernäht. Die Patienten liegen ein bis zwei Wochen im Krankenhaus und behalten eine mehrerer Zentimeter lange Narbe auf der Brust zurück. Das neue nicht-operative Verfahren – das Prof. Dr. Deniz Kececioglu, ärztlicher Direktor der Abteilung Pädiatrische Kardiologie am Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, eingeführt hat – erfordert dagegen wenig mehr Aufwand als eine Herzkatheteruntersuchung.

Ein 3,3 Millimeter dünner Katheter wird unter Röntgen- und Ultraschallkontrolle von der Leiste aus in den Herz-Vorhof vorgeschoben. In der Spitze dieses Schlauches befinden sich zwei zusammenhängende Scheiben aus High-Tech-Gewebe, die ähnlich einem Regenschirm unter Spannung zusammengeklappt sind. Der Operateur schiebt den Katheter durch das zu verschließende Loch und gibt dort das erste Schirmchen frei. Dann zieht er den Katheter ein Stück zurück und entfaltet das zweite Schirmchen auf der Vorderseite des Loches. Wie die zwei Hälften eines Sandwichbrotes drücken sich die Implantate gegen die Vorhoftrennwand und dichten den Defekt ab. Die quadratischen Schirmchen von bis zu vier Zentimetern Seitenlänge werden dann innerhalb weniger Monate von der Herzinnenhaut überwachsen.

Damit der Verschluß nach dem Sandwich-Prinzip funktionieren kann, müssen beim Patienten zwei Voraussetzungen erfüllt sein. Zum einen darf das Loch höchstens zwei Zentimeter Durchmesser haben. Zum anderen darf es nicht zu weit am Rand der Scheidewand liegen, weil die Implantate dort die Funktion der Herzklappen beeinträchtigen könnten. Unter allen Patienten, die für den Eingriff in Frage kommen, rechnet Professor Kececioglu mit einer Erfolgsquote von 90 Prozent. Im Rahmen des Freiburger "Herz-Kreislauf-Zentrums", in dem mehrere Kliniken und Abteilungen des Universitätskilikums eng zusammenarbeiten, wird die Operation auch für Erwachsene angeboten. Kececioglu rechnet mit 20 bis 25 Eingriffen pro Jahr an Kindern und Erwachsenen.

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