Die Weltgesundheitsorganisation hat ihre Reisewarnung für die kanadische Stadt Toronto heute aufgehoben. Generaldirektorin Gro Harlem Brundtland begründete dies gestern abend mit der Beobachtung, dass die Zahl der möglichen SARS-Fälle gesunken sei, es seit 20 Tagen keine Neuinfektionen gab und auch die Krankheit aus Kanada nicht mehr hinausgetragen wurde. Zusätzliche Kontrollen an kanadischen Flughäfen, wie von der WHO empfohlen, sollen außerdem die Vorsorge verbessern.

Die Reisewarnung für mehrere Provinzen Chinas und die Hauptstadt Peking bleibt allerdings bestehen. Hier war die Zahl der SARS-Fälle noch einmal sprunghaft um 202 angestiegen, davon allein in Peking um 152. Von den insgesamt international gemeldeten 5462 SARS-Fällen entfallen damit 3303 auf die Volksrepublik.

Wissenschaftler von der Chinese University of Hongkong haben festgestellt, dass SARS bei Kindern offenbar weniger schwer verläuft als bei Erwachsenen. Als sie zehn Kinder mit SARS untersuchten, stellten sie nur leichtere Symptome wie Husten oder laufende Nasen fest, Schüttelfrost, Krämpfe oder heftige Muskelschmerzen – typische Symptome bei Erwachsenen – traten hingegen nicht auf. Außerdem genasen die Kinder schneller. Bisher ist kein Todesfall von Kindern durch SARS bekannt.