International Sun-Earth Explorer 3 : Satellit nach 27 Jahren wiederbelebt
Das letzte Manöver führte die NASA-Sonde International Sun-Earth Explorer 3 (Isee-3) im Februar 1987 aus; seit 1997 gilt der Satellit als offiziell stillgelegt. Doch nun gelang es einem privat geführten Team von ehemaligen NASA-Mitarbeitern und anderen Enthusiasten um Keith Cowing, die Triebwerke der Sonde erneut zu starten. Ihr Ziel: eine Kurskorrektur, um den Satelliten wieder in einen erdnahen Orbit zurückzuholen, um ihn dort zu "parken" und später eventuell neu zu nutzen. Insgesamt elfmal wurden die Triebwerke gezündet, um die Eigenrotation der Sonde zu beschleunigen. Sie beträgt nun 19,76, statt 19,16 Umdrehungen pro Minute. Um die Flugbahn korrigieren zu können, muss mindestens eine Eigenrotation von 19,75 Umdrehungen pro Minute vorhanden sein.
Isee-3 sollte ursprünglich das Erdmagnetfeld ab Missionsbeginn 1978 erforschen und wurde später zur Sonnenbeobachtung eingesetzt. Zwischenzeitlich durchflog die Sonde auch den Schweif des Kometen Giacobini-Zinner und sollte den Halley'schen Kometen untersuchen – von diesem war sie allerdings zu weit entfernt. Nachdem 2008 neue Signale von Isee-3 empfangen wurden, reiften Überlegungen, sie wieder zu reaktivieren. Cowing und Co wollen das Gerät am Lagrange-Punkt L1 stationieren, wo sich die Gravitationskräfte von Sonne und Erde gegenseitig aufheben. Die NASA selbst beteiligt sich finanziell und technisch nicht an dem Projekt, das die Privatmannschaft mit Crowdfunding finanziert. Immerhin gab die US-Raumfahrtbehörde ihr Einverständnis, dass Isee-3 fremdgesteuert werden darf. Sollte das Manöver schiefgehen, fliegt die Sonde übrigens wieder hinaus ins All – oder stürzt mit einer sehr kleinen Wahrscheinlichkeit auf den Mond – was der Wissenschaft angesichts zahlreicher Mondbeobachtungsmissionen nutzen könnte. Fernziel von Cowing ist hingegen, den Satelliten "einzufangen" und eines Tages per Raumtransporter auf die Erde zu bringen.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben