Wüstenvögel: Satellitentracking enthüllt "extremen Nomadismus"
Als Vogel, der am Wasser brütet und sich von Wassergetier ernährt, ist der australische Schlammstelzer (Cladorhynchus leucocephalus) in seiner australischen Wüstenheimat vor größere Probleme gestellt: Die in Frage kommenden Seen existieren oft nur vorübergehend nach einem Regenguss. Wie Forscher um Reece Pedler von der Deakin University in Melbourne berichten, offenbaren die Tiere daher einen Fall von "extremen Nomadismus".
Anders als Zugvögel anderer Kontinente, die lediglich zwischen Sommer- und Winterquartier wechseln, müssen die Schlammstelzer beständig auf Wanderschaft bleiben – über riesige Distanzen: Der Rekordhalter in der aktuellen Studie war von der Küste aus aufgebrochen und hatte mehr als 2200 Kilometer in nur zweieinhalb Tagen zurückgelegt. Sein Flug brachte ihn an einen See im Innern des Kontinents, der sich kurze Zeit davor gebildet hatte.
Reese und Kollegen verfolgten insgesamt 21 Vögel mit Hilfe von GPS-Aufzeichnungsgeräten, die sie im Gefieder der Tiere befestigten. Im Mittel betrug die Flugstrecke knapp 700 Kilometer.
Die Daten attestieren den Schlammstelzern ein außerordentliches Gespür für Wasser: Sie steuerten selbst dann auf die temporären Seen zu, wenn sich das Regenwetter schon Tage zuvor aufgelöst hatte. Welchen Hinweisen sie folgen, ist den Forschern daher immer noch ein Rätsel, womöglich lotse sie ein besonders feiner Geruchsinn zu den Wasserflächen, so Reese und Kollegen.
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