Sonnensystem: Saturn im Wandel der Jahreszeiten
Nicht nur der Marsrover Curiosity funkt spektakuläre Bilder zur Erde: Die NASA hat am 29. August 2012 vier neue Bilder von Saturn und seinem Mond Titan veröffentlicht, aufgenommen von der Raumsonde Cassini im Orbit des Saturn.
In der Aufnahme des Saturn lässt sich der langsame Wandel der Jahreszeiten auf diesem äußerem Planeten unseres Sonnensystems beobachten: Auf der südlichen Hemisphäre naht der Winter; sie nimmt daher eine bläuliche Farbe an, während die nördliche Hemisphäre diese Färbung langsam verliert. Bei der Ankunft von Cassini im Jahr 2004 präsentierte sich der Planet noch mit umgekehrtem Farbschema: Damals herrschte Winter auf der nördlichen Halbkugel. Durch die geringere ultraviolette Sonneneinstrahlung wird der Dunstschleier in der Atmosphäre reduziert. Dadurch wird mehr Sonnenlicht direkt von den Molekülen in der Atmosphären gestreut und der Himmel dort nimmt eine bläuliche Farbe an – ähnlich wie auf der Erde.
Titan ist auf den Bildern mit seinem neu entstandenen Wirbel am Südpol zu sehen, den Cassini zum ersten Mal im März 2012 registrierte. Der Wolkenwirbel befindet sich in der Atmosphäre des Titan: Die Dunstschleier rotieren dort schneller, als sich der Mond um seine eigene Achse dreht.
Cassini war als Cassini-Huygens Mission im Jahr 1997 in einer Kooperation von NASA, ESA und der italienischen Raumfahrtbehörde ASI gestartet. Am 1. Juli 2004 trat die Sonde in den Saturnorbit ein. Die Landesonde Huygens untersuchte anschließend den Saturnmond Titan. Cassini selbst wird noch bis zum Jahr 2017 die wechselnden Jahreszeiten des Saturn beobachten, um dann schließlich in die Saturnatmosphäre einzutreten und so seine Mission zu beenden.
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