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Elektrostatik: Saturnmond Hyperion bestrahlte Raumsonde

Er sieht aus wie ein schmutziger Schwamm - und erstaunt die Astronomen: Saturnmond Hyperion lädt sich offensichtlich elektrostatisch auf.
Saturnmond Hyperion

Auf unserem Mond mit seiner staubigen Oberfläche spielt elektrostatische Aufladung eine große Rolle und ist leicht nachweisbar. Ob sie aber auch auf anderen Festkörpern unseres Sonnensystems auftritt, konnte die Wissenschaft bislang nicht nachweisen – bis jetzt und mit Daten aus dem Jahr 2005: Sie wurden von der Raumsonde Cassini gesammelt, die damals den eisigen Saturnmond Hyperion passierte. Kurzzeitig prasselten damals heftig Elektronen auf sie ein, die laut Tom Nordheim vom University College London und seiner Kollegen aus der elektrostatischen Aufladung des Trabanten stammten. Der wie ein schmutziger Schwamm aussehende Mond selbst ist einem permanenten Bombardement geladener Teilchen aus der Magnetosphäre des Saturns und ultravioletter Strahlung ausgesetzt, die Bestandteile seiner Oberfläche selbst elektrisieren.

Als Cassini an Hyperion vorbeiflog, entstand kurzzeitig eine magnetische Verbindung zwischen beiden, die geladene Teilchen vom Mond zur Sonde anzog, wo sie vom bordeigenen Spektrometer erfasst wurden. Bislang war man davon ausgegangen, dass der Trabant ein inaktives Konglomerat aus Eis und Gestein ist – doch das ist nicht der Fall. "Cassini erhielt eine Art 200-Volt-Schock von Hyperion, obwohl sie den Mond in 2000 Kilometer Entfernung passierte", so Nordheim. Immerhin verursachte das starke elektrische Feld keine Schäden an der Sonde; zukünftige Missionen sollten allerdings gewappnet sein und ihre Geräte entsprechend gut abschirmen, empfiehlt der Cassini-Mitarbeiter Geraint Jones.

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