Raumsonden: Saturnsonde Cassini geht in die zweite Verlängerung
Ursprünglich sollte die Mission der Raumsonde Cassini bis Ende Juni 2008 dauern, als die vierjährige Primärmission zu Ende ging. Da aber Cassini zu dieser Zeit noch in hervorragendem Zustand war und keine technischen Probleme aufgetreten waren, verlängerte die NASA den Flug um rund zwei Jahre bis zum September 2010. Derzeit sind etwa zwei Drittel der ersten Missionsverlängerung, die unter der Bezeichnung "Cassini Equinox Mission" läuft, absolviert. Die Missionsverlängerung erhielt ihren Namen deshalb, weil Saturn im August 2009 die Tagundnachtgleiche, das Äquinoktium, durchlief und dabei von Cassini beobachtet werden konnte.
Während des Äquinoktiums standen die Ringe in Kantenstellung zur Sonne und es fiel daher praktisch kein Schatten auf den Planeten. Allerdings warfen die Saturnmonde ihre Schatten auf den Planeten, was nur alle 15 Jahre der Fall ist. Durch die extrem flache Beleuchtung der Ringe durch die Sonne traten auch die von den beiden Voyager-Sonden Anfang der 1980er Jahre entdeckten Ringspeichen wieder hervor, die während der ersten vier Jahre der Cassini-Umläufe verschwunden waren.
Die neue Missionsverlängerung trägt die Bezeichnung "Cassini Solstice Mission". Sie dauert bis Mai 2017 und nimmt bezug auf die Sommersonnenwende (englisch: solstice) auf der Nordhalbkugel von Saturn. Im Jahr 2017 zeigt der Saturnnordpol in einem Winkel von 27 Grad zur Sonne und das Ringsystem erscheint von der Erde aus maximal geöffnet.
Während der fast sieben Jahre langen Missionsverlängerung soll Cassini den Saturn 155 Mal umrunden und sich dabei 54 Mal dicht dem größten Saturnmond Titan nähern. Zudem sind elf dichte Vorbeiflüge am vulkanisch aktiven Eismond Enceladus geplant. Des Weiteren widmet sich die Raumsonde auch dem Magnetfeld des Ringplaneten. Cassini wird dazu mehrmals in den Raum zwischen Saturn und seinen Ringen eintauchen, um die Struktur des Magnetfelds im Nahbereich des Planeten zu erkunden. Von diesen Annäherungen erhoffen sich die Forscher auch Aufschluss über den inneren Aufbau von Saturn und die Masse der Ringe.
In jedem Jahr der Verlängerung wird Cassini von einer Kommission auf den "Prüfstand" gestellt, die feststellen soll, ob sich der Betrieb der Sonde aus wissenschaftlicher Sicht noch lohnt. Sollten während der Verlängerung wichtige Instrumente oder Teile der Bordelektronik ausfallen, so würde der Flug von Cassini vorzeitig abgebrochen. Derzeit ist Cassini jedoch in sehr gutem technischen Zustand, obwohl die Sonde schon seit dem Jahr 1997 im All unterwegs ist.
Der Energieausstoß der Radioisotopen-Generatoren zur Stromversorgung sollte auch noch länger als 2017 ausreichen, Cassini mit elektrischem Strom zu versorgen. Ein limitierender Faktor der Mission ist eher der Vorrat an Treibstoff für die Raketentriebwerke zur Lageregelung und Ausrichtung der Sonde. Geht er zur Neige, dann ist die Mission von Cassini endgültig vorbei.
In den bald sechs Jahren seiner Erforschung des Saturnsystems hat Cassini bereits mehr als 125 Umrundungen des Ringplaneten absolviert und ist dabei 67 Mal dicht an Titan herangeflogen. Zudem passierte Cassini Enceladus acht Mal in geringer Distanz. In dieser Zeit funkte die Sonde mehr als 210 000 Bilder von Saturn, seinen Monden und Ringen zur Erde. Nun bleibt uns der Erkenntnisstrom aus dem Reich des "Herrn der Ringe" noch für längere Zeit erhalten. Wir dürfen gespannt darauf sein, welche Überraschungen Saturn für uns noch bereithält.
Tilmann Althaus
Während des Äquinoktiums standen die Ringe in Kantenstellung zur Sonne und es fiel daher praktisch kein Schatten auf den Planeten. Allerdings warfen die Saturnmonde ihre Schatten auf den Planeten, was nur alle 15 Jahre der Fall ist. Durch die extrem flache Beleuchtung der Ringe durch die Sonne traten auch die von den beiden Voyager-Sonden Anfang der 1980er Jahre entdeckten Ringspeichen wieder hervor, die während der ersten vier Jahre der Cassini-Umläufe verschwunden waren.
Die neue Missionsverlängerung trägt die Bezeichnung "Cassini Solstice Mission". Sie dauert bis Mai 2017 und nimmt bezug auf die Sommersonnenwende (englisch: solstice) auf der Nordhalbkugel von Saturn. Im Jahr 2017 zeigt der Saturnnordpol in einem Winkel von 27 Grad zur Sonne und das Ringsystem erscheint von der Erde aus maximal geöffnet.
Während der fast sieben Jahre langen Missionsverlängerung soll Cassini den Saturn 155 Mal umrunden und sich dabei 54 Mal dicht dem größten Saturnmond Titan nähern. Zudem sind elf dichte Vorbeiflüge am vulkanisch aktiven Eismond Enceladus geplant. Des Weiteren widmet sich die Raumsonde auch dem Magnetfeld des Ringplaneten. Cassini wird dazu mehrmals in den Raum zwischen Saturn und seinen Ringen eintauchen, um die Struktur des Magnetfelds im Nahbereich des Planeten zu erkunden. Von diesen Annäherungen erhoffen sich die Forscher auch Aufschluss über den inneren Aufbau von Saturn und die Masse der Ringe.
In jedem Jahr der Verlängerung wird Cassini von einer Kommission auf den "Prüfstand" gestellt, die feststellen soll, ob sich der Betrieb der Sonde aus wissenschaftlicher Sicht noch lohnt. Sollten während der Verlängerung wichtige Instrumente oder Teile der Bordelektronik ausfallen, so würde der Flug von Cassini vorzeitig abgebrochen. Derzeit ist Cassini jedoch in sehr gutem technischen Zustand, obwohl die Sonde schon seit dem Jahr 1997 im All unterwegs ist.
Der Energieausstoß der Radioisotopen-Generatoren zur Stromversorgung sollte auch noch länger als 2017 ausreichen, Cassini mit elektrischem Strom zu versorgen. Ein limitierender Faktor der Mission ist eher der Vorrat an Treibstoff für die Raketentriebwerke zur Lageregelung und Ausrichtung der Sonde. Geht er zur Neige, dann ist die Mission von Cassini endgültig vorbei.
In den bald sechs Jahren seiner Erforschung des Saturnsystems hat Cassini bereits mehr als 125 Umrundungen des Ringplaneten absolviert und ist dabei 67 Mal dicht an Titan herangeflogen. Zudem passierte Cassini Enceladus acht Mal in geringer Distanz. In dieser Zeit funkte die Sonde mehr als 210 000 Bilder von Saturn, seinen Monden und Ringen zur Erde. Nun bleibt uns der Erkenntnisstrom aus dem Reich des "Herrn der Ringe" noch für längere Zeit erhalten. Wir dürfen gespannt darauf sein, welche Überraschungen Saturn für uns noch bereithält.
Tilmann Althaus
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