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News: Saturnsonde Cassini passiert den Titan

Die Raumsonde Cassini stattet am 12. Mai, dem größten Saturnmond Titan einen weiteren Besuch ab. Diesmal soll vor allem geklärt werden, ob die kürzlich entdeckte dunkle Region am Nordpol wirklich ein Methansee von der Größe des Kaspischen Meeres ist.
Die Nordpolregion von Titan
Die dichteste Annäherung erreicht Cassini am 12. Mai um 23:25 Uhr (MESZ), wenn die Sonde in einer Höhe von rund 960 Kilometern Titan passiert. Diesmal soll vor allem das abbildende Radarsystem zum Einsatz kommen und einen schmalen Streifen in der Nähe des Nordpols abtasten. Dabei erhofft man sich Aufschluss darüber, ob sich dort wirklich ein knapp Tausend Kilometer großer See aus flüssigem Methan befindet, wir berichteten.

Anfang des Jahres hatte Cassini bei früheren Vorbeiflügen an Titan im nahen Infraroten eine dunkle Region am Nordpol aufgespürt, die nach der fast acht Erdjahre langen Polarnacht allmählich wieder Licht von der Sonne erhält. Die Rotationsachse des Saturn ist um rund 27 Grad gegen die Ebene seiner Bahn geneigt und durchläuft daher während des rund 30 Erdjahre dauernden Umlaufs um die Sonne ausgeprägte Jahreszeiten. Titan umkreist den Ringplaneten exakt in der Äquatorebene und zeigt daher den gleichen jahreszeitlichen Verlauf wie sein Zentralkörper.

Während der langen Dunkelzeit sollte es an den Polen so kalt werden, dass das in der dichten Atmosphäre des Mondes enthaltene gasförmige Methan kondensiert und als Regen zu Boden fällt. Die Niederschläge sollten sich dann in Senken ansammeln und dort Flüsse und Seen bilden. Das abbildende Radar von Cassini liefert Informationen über die Rauhigkeit der Titanoberfläche. Dabei fallen Flüssigkeiten durch eine besonders glatte Oberfläche auf, die in den Radaraufnahmen dunkel erscheinen, da nur wenig Radarwellen zum Empfänger zurückgeworfen werden.

TA

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