Endstation Verbraucher: Saug dich klug!
Ein UNICEF Bericht von 2004 zeigt, dass Jod-, Vitamin A-, Eisen- und Folsäuremangel Erwachsene, Kinder und Ungeborene im Mutterleib schädigen können. Seit einer Ärztekonferenz im August 2007 zählt Docosahexaensäure (DHA), eine Omega-3-Fettsäure, offiziell auch zu den kritischen Stoffen. Jedoch findet man ihn selbst in hoch entwickelten Teilen der Welt nur selten, obwohl auf manchen Tischen häufig das Festmenü steht.
DHA ist eine langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäure. Das Molekül ist auf Grund der vielen Doppelbindungen sehr winkelig strukturiert. Wenn es sich nun in die Zellmembranen einlagert, dann erhöht sich ihre Fluidität, das heißt sie wird fließfähiger. Membranproteine können dadurch besser arbeiten und Stoffe kommen flotter von A nach B. Wir können in unserem Körper DHA nicht herstellen, es aber essen. Meeresplankton und Algen produzieren DHA. Sie benötigen es, um ihre Zellwände auch bei extrem niedrigen Meerestemperaturen geschmeidig zu halten. Von den Meeresfischen gefressen, gelangt es im Seelachs oder in der Dorade auf unseren Speiseplan. In uns angelangt, lagern sich die Omega-3-Fettsäuren in die Membranen der Zellen ein und halten so die roten Blutkörperchen jung. Im Gehirn macht DHA circa 0,5 Massenprozent aus.
Was passiert, wenn es chronisch an DHA mangelt?
Ist ein Mensch nun krank oder eine Frau schwanger, braucht er oder sie mehr DHA. Was passiert, wenn es chronisch an DHA mangelt? Entzündungen, trockene Haut und Augen, hoher Blutdruck und ADS können folgen. Kommt der Fötus zu kurz, so entwickeln sich Nervensystem und Herz nicht so, wie sie es könnten.
Vergangenen Sommer einigten sich 50 Kinderernährungsexperten der EU, Schwangeren als tägliche Dosis mindestens 200 Milligramm DHA zu empfehlen. Das wären etwa 100 Gramm Heilbutt. "Wir hoffen, dass unsere Erkenntnisse den Ärzten klare Richtlinien für die optimale Omega-3-Zufuhr bei Schwangeren und Stillenden liefern", sagt Berthold Koletzko, Professor für Kinderheilkunde an der Ludwig-Maximilians-Universität München und damals Leiter der Ärztekonferenz. Die Studien der teilnehmenden Experten zeigten, dass die Babys der DHA-Mütter mehr wogen und es weniger Frühgeburten gab.
Eric Herrmann
Dieser Beitrag ist Teil eines Projektes der Studenten des 3. und 5. Semester Wissenschaftsjournalismus der Hochschule Darmstadt zum Thema "Ernährung":
Das große Fressen
DHA ist eine langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäure. Das Molekül ist auf Grund der vielen Doppelbindungen sehr winkelig strukturiert. Wenn es sich nun in die Zellmembranen einlagert, dann erhöht sich ihre Fluidität, das heißt sie wird fließfähiger. Membranproteine können dadurch besser arbeiten und Stoffe kommen flotter von A nach B. Wir können in unserem Körper DHA nicht herstellen, es aber essen. Meeresplankton und Algen produzieren DHA. Sie benötigen es, um ihre Zellwände auch bei extrem niedrigen Meerestemperaturen geschmeidig zu halten. Von den Meeresfischen gefressen, gelangt es im Seelachs oder in der Dorade auf unseren Speiseplan. In uns angelangt, lagern sich die Omega-3-Fettsäuren in die Membranen der Zellen ein und halten so die roten Blutkörperchen jung. Im Gehirn macht DHA circa 0,5 Massenprozent aus.
Was passiert, wenn es chronisch an DHA mangelt?
Ist ein Mensch nun krank oder eine Frau schwanger, braucht er oder sie mehr DHA. Was passiert, wenn es chronisch an DHA mangelt? Entzündungen, trockene Haut und Augen, hoher Blutdruck und ADS können folgen. Kommt der Fötus zu kurz, so entwickeln sich Nervensystem und Herz nicht so, wie sie es könnten.
Vergangenen Sommer einigten sich 50 Kinderernährungsexperten der EU, Schwangeren als tägliche Dosis mindestens 200 Milligramm DHA zu empfehlen. Das wären etwa 100 Gramm Heilbutt. "Wir hoffen, dass unsere Erkenntnisse den Ärzten klare Richtlinien für die optimale Omega-3-Zufuhr bei Schwangeren und Stillenden liefern", sagt Berthold Koletzko, Professor für Kinderheilkunde an der Ludwig-Maximilians-Universität München und damals Leiter der Ärztekonferenz. Die Studien der teilnehmenden Experten zeigten, dass die Babys der DHA-Mütter mehr wogen und es weniger Frühgeburten gab.
Fetter Seefisch, wie Lachs oder Makrele, ist reich an DHA. Zwar empfehlen die EU-Ernährungsrichtlinien ein bis zwei Portionen pro Woche davon, doch viele halten sich nicht daran. Manche Menschen mögen keinen Fisch oder sind dagegen allergisch. Koletzko empfiehlt: "Schwangere und stillende Frauen, die nicht regelmäßig Seefisch verzehren, können auch auf Supplemente zurückgreifen, die DHA enthalten." Diese gibt es in der Apotheke.
Eric Herrmann
Dieser Beitrag ist Teil eines Projektes der Studenten des 3. und 5. Semester Wissenschaftsjournalismus der Hochschule Darmstadt zum Thema "Ernährung":
Das große Fressen
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