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News: Schadstoffsmog unter Hochspannungsleitungen

Seit langem wird über die Auswirkungen von Hochspannungsleitungen auf die menschliche Gesundheit diskutiert. Von den Gefahren, die von Elektrosmog ausgehen, ist da die Rede und wie schädlich sich dieser auf unseren Organismus auswirke. - Die Befürworter warnen, die Kritiker lächeln, denn nachweisen läßt sich natürlich zunächst einmal nichts. Nun hat eine Gruppe von Wissenschaftlern festgestellt, daß tatsächlich gesundheitliche Gefahren von Hochspannungsleitungen ausgehen könnten. Und zwar nicht in Form von Elektrosmog, sondern durch erhöhte Schadstoffbelastungen.
Das Risiko zu erkranken ist für Menschen, die in der Nähe von Hochspannungsleitungen leben oder arbeiten, größer als bei anderen. Zu diesem Thema haben einige Wissenschaftler von der University of Bristol, unter der Leitung von Denis Henshaw, verschiedene Studien durchgeführt. In ihrer ersten Untersuchung ermittelten sie die Schadstoffbelastung unter Hochspannungsleitungen. Sie stellen an 2000 verschiedenen Orten in der Umgebung von Bristol auf offenem Feld Detektoren auf. Die Messungen ergaben eine gegenüber anderen Gebieten erhöhte Belastung mit ungesunden Substanzen. Auch verschiedene Windverhältnisse und Wetteränderungen, wie Regen oder Schnee, reduzierten die Schadstoffmenge nicht, im Gegenteil, sie führten zum Teil zu noch höheren Werten. Die Wissenschaftler errechneten daraus die Belastung des menschlichen Organismus mit diesen Verbindungen, wobei sie davon ausgingen, daß die menschliche Haut einer ähnlich hohen Dosis ausgesetzt sein würde, wie die Meßgeräte. Da einige Umweltschadstoffe krebserregend sind, könnte dieses Ergebnis den Zusammenhang zwischen einer erhöhten Leukämierate und Hochspannungsleitungen erklären.

Doch das ist noch nicht alles. Zu den erhöhten Schadstoffbelastungen kommt noch, daß die Chemikalien im Organismus besser aufgenommen werden können – auch eine Ursache der Hochspannungsleitungen. Die Leitungen umgibt eine Korona aus Ionen. Diese entstehen, wenn der auf den Leitungen angesammelte Dreck, durch die hohen Spannungen ionisiert wird. Die Schadstoffaerosole in deren Nähe reichern sich mit diesen Ionen an und sind dadurch nicht mehr neutral, sondern liegen im geladenen Zustand vor. Messungen der "Korona-Ionen" haben ergeben, daß sie in relativ großen Mengen vom Wind bis zu 500 Meter weit weggetragen werden. Die erhöhte Schadstoffmenge ist also nicht allein auf die Gebiete direkt unter den Hochspannungsleitungen beschränkt. Die inhalierten Schadstoffe werden durch ihre Ladung außerdem besser vom Körper aufgenommen. Wenn also die Aerosole krebserregende Stoffe enthalten, oder solche die andere Krankheiten auslösen, ist damit auch die Gesundheit in Gefahr.

"Wir denken, daß diese Untersuchung wichtig ist für den Zusammenhang zwischen erhöhter Leukämierate bei Kindern und Hochspannungsleitungen. Die Verbindung von Leukämieerkrankungen bei Kindern und Autoabgasen ist schon bewiesen, deshalb läßt sich der Zusammenhang zwischen diesen Leitungen und der Krankheit auch nicht von der Hand weisen. Außerdem zeigt die Schadstoffmenge, die wir errechnet haben, wie nötig weitere Studien auf diesem Gebiet sind. Es sieht so aus, als bestehe guter Grund für die amerikanische Bestimmung, keine Häuser in der Nähe von Hochspannungsleitungen zu bauen", sagte Henshaw.

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