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Meeressäuger: Schiffe werden Blauwalen zum Verhängnis

Schiffsrouten kreuzen wichtige Futterplätze von Blauwalen.
Blauwal von oben
Blauwal von oben | Das größte lebende Tier der Erde ist ein bedeutender Krillfresser. Durch die jahrzehntelange Jagd ist der Bestand der Blauwale mittlerweile zusammengebrochen.

Seit die meisten Staaten sich Mitte des 20. Jahrhunderts auf eine Beschränkung des Walfangs geeinigt haben, hat sich die Population der Blauwale nur langsam erholt. Forscher vermuten bereits seit einiger Zeit, dass der Mensch immer noch indirekt daran schuld sein könnte, indem er die Meeressäuger zwar nicht mehr gezielt jagt, sie aber regelmäßig durch die Kollision mit großen Schiffen verletzt oder gar tötet. Ladd Irvine von der Oregon State University und seine Kollegen haben über 15 Jahre hinweg die Bewegungen von Walen an der US-Westküste aufgezeichnet und sich erstmals angeschaut, wie sehr sich Wal und Mensch tatsächlich auf dem offenen Meer in die Quere kommen. Bei der Auswertung der Daten stellten sie nun fest: Tatsächlich liegen die zwei wichtigsten Futterplätze der Tiere genau auf zwei Hauptschiffsrouten.

Irvine und sein Team statteten insgesamt 171 Blauwale von 1993 bis 2008 mit Satellitengeräten aus und verfolgten die Wege nach, welche die Meeressäuger im Umkreis von 200 Seemeilen zurücklegten. Dabei zeigte sich, dass einzelne Individuen zwar unterschiedlich weit reisten, jedoch jedes Jahr wieder zu den gleichen Futterplätzen zurückkehrten. Die beiden wichtigsten davon lagen vor Santa Barbara und San Francisco – und damit genau auf den Hauptschifffahrtswegen nach Los Angeles und San Francisco. Wie oft Wale dort tatsächlich von Schiffen getroffen werden, konnten die Forscher nicht herausfinden. Zumal manche Schiffe so groß sind, dass man einen Zusammenstoß vermutlich nicht einmal bemerken würde. 2007 wurden jedoch im Lauf von zwei Wochen allein drei Wale durch solche Kollisionen getötet. Die Forscher schlagen daher vor, dass man die Schiffsrouten zum Schutz der Meeressäuger ein Stück verlegen sollte.

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