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Sonnenflecken: Schiffswracks verraten: Inaktive Sonne bremste Wirbelstürme

Während des Maunder-Minimums sank die Zahl schwerer Stürme um drei Viertel, wie spanische Schiffsunglückchroniken zeigen.
Sonne im Röntgenlicht

Die wenig aktive Sonne am Ende des 17. Jahrhunderts reduzierte die Anzahl tropischer Wirbelstürme um drei Viertel. Zu diesem Schluss kommt eine Arbeitsgruppe um Valerie Trouet von der University of Arizona. Auf die Spur dieses Zusammenhangs brachten die Forscherin historische Berichte über insgesamt 657 Schiffsunglücke in der Karibik in spanischen Archiven, kombiniert mit Baumringdaten aus Florida. Demnach sank die Zahl der Hurrikane in der Karibik im Zeitraum von 1645 bis 1715 um 75 Prozent gegenüber den Jahrhunderten davor und danach.

Diese sieben Jahrzehnte währende Phase geringerer Sonneneinstrahlung bezeichnet man als Maunder-Sonnenfleckenminimum: In Europa sanken in jener Zeit die Temperaturen drastisch – das galt ebenso für die Karibik. Und kälteres Wasser bedeutet auch weniger tropische Wirbelstürme. Die von 1495 bis ins 19. Jahrhundert reichende Datensammlung über Schiffsverluste in der Karibik deckte sich mit einer Baumringserie von einer Insel in den Florida Keys, die die Anzahl der Sturmereignisse bis ins frühe 18. Jahrhundert zugänglich macht. Dadurch konnten Trouet und ihr Team die Zahl historischer Schiffsverluste indirekt mit den Zahlen aus der modernen Hurrikan-Datenbank vergleichen, in der seit 1851 tropische Wirbelstürme der Karibik erfasst werden. Tatsächlich zeigte sich ein drastischer Rückgang. Ursache ist vermutlich, dass durch die geringere Sonneneinstrahlung die Meerestemperaturen im tropischen Atlantik absanken und das Klimasystem in eine Art permanenten El-Niño-Zustand kippte – beides ist tropischen Wirbelstürmen abträglich.

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