Meeresforschung: Schiffswracks zerstören Biodiversität
Versunkene Schiffe können das übermäßige Wachstum einzelner Organismen in Korallenriffen unterstützen und dadurch andere Spezies verdrängen. Dies fanden Thierry Work und seine Kollegen des National Wildlife Health Center in Honolulu heraus.
Die Ergebnisse zeigen, dass nicht nur durch Umweltverschmutzung geförderte Algenplagen oder hitzebedingtes Ausbleichen den Korallenriffen gefährlich werden können. Auch versunkene menschliche Artefakte stellen eine Gefahr dar – und sollten stets schnell aus Riffen entfernt werden, da sie sonst die fragile Biodiversität der Unterwasserwelt bedrohen. (vsp)
Sie untersuchten das weit gehend unberührte Palmyra Atoll National Wildlife Refuge im Zentralpazifik und beobachteten, dass ein dort 1991 untergegangenes, etwa 30 Meter langes Schiff das Wachstum der Scheibenanemonen Rhodactis howesii extrem gefördert hatte. Die sonst im Biotop kaum vorhandene Art hatte sich seit der ersten Untersuchung im Jahre 2004 bis heute auf mehr als einen Quadratkilometer um das Schiff ausgebreitet.
Die Wissenschaftler vermuten, dass das Eisen des Wracks das Wachstum der Anemone antreibt. Da sie sich schnell vermehrt, verdrängt die Art andere Organismen so effektiv, dass es nach Meinung der Forscher jetzt sogar für das Heben des Schiffs bereits zu spät sein könnte. Rhodactis howesii habe sich bereits verselbstständigt.
Die Ergebnisse zeigen, dass nicht nur durch Umweltverschmutzung geförderte Algenplagen oder hitzebedingtes Ausbleichen den Korallenriffen gefährlich werden können. Auch versunkene menschliche Artefakte stellen eine Gefahr dar – und sollten stets schnell aus Riffen entfernt werden, da sie sonst die fragile Biodiversität der Unterwasserwelt bedrohen. (vsp)
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