Direkt zum Inhalt

News: „Schilde hoch“ – seit mehr als drei Milliarden Jahren

Wissenschaftler um John Tarduno von der University of Rochester haben in 3,2 Milliarden Jahre alten Gesteinen Hinweise auf ein frühes Erdmagnetfeld gefunden, das bereits mindestens die Hälfte der heutigen Stärke aufwies. Damit müsste schon damals eine ausgeprägte Magnetosphäre die Atmosphäre unseres Planeten vor dem Teilchenstrom des Sonnenwinds geschützt haben.
Magnetschild
Die Magnetosphäre ist von entscheidender Bedeutung für den Erhalt der Atmosphäre eines Planeten, da sie diese vor dem Sonnenwind abschirmt. Fehlt der schützende „Kokon", geht die Gashülle verloren – schön zu sehen an Mars: Auch der Rote Planet hatte einst eine Magnetosphäre – sogar früher als die Erde, da sich der kleinere Himmelskörper schneller abkühlte und der antreibende Dynamo früher in Gang kam. Allerdings hatte er nur kurz Bestand, weshalb heute die vor dem geladenen Teilchenstrom ungeschützte Atmosphäre um ein Vielfaches dünner ist als die auf der Erde.

Der Geodynamo unseres Planeten könnte den Ergebnisse zufolge schon vor 3,9 Milliarden Jahren eingesetzt haben, womöglich durch einen Wechsel von geschichteter zu konvektiver Strömung im flüssigen äußeren Erdkern, ausgelöst durch das Entstehen und anschließende Wachstum des festen Eisen-Kerns im Zentrum. Ein noch früherer Start würde Ergebnissen widersprechen: In Mondboden aus dieser Zeit hatte man Stickstoff gefunden, dessen Isotopenzusammensetzung und Verteilung darauf schließen lässt, dass er aus der Erdatmosphäre stammte. Offenbar war sie damals also noch nicht von einer ausgeprägten Magnetosphäre vor dem Sonnenwind geschützt.

spektrumdirekt/AH

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.