Paläontologie: Schildkrötenreise durch subtropische Arktis
Eine asiatische Süßwasserschildkröte ist in der Kreidezeit womöglich auf direktem Wege über den arktischen Ozean ins nördliche Kanada eingewandert, vermuten Forscher um John Tarduno von der University of Rochester. Das neu entdeckte Fossil sei Beweis für einen außerordentlich starken Treibhauseffekt vor 90 Millionen Jahren, der im Nordpolarmeer für eisfreie und subtropische Verhältnisse gesorgt habe.
Aus einem ozeanischen Bohrprogramm war bereits bekannt, dass das Oberflächenwasser im Nordpolarmeer der Kreidezeit ungewöhnlich süß war. Die Arktis war zu dieser Zeit von der globalen ozeanischen Wasserzirkulation weit gehend abgeschnitten, während zahlreiche Flüsse von den angrenzenden Kontinenten große Mengen von Süßwasser eintrugen. Wegen der geringeren Dichte bildete es Linsen auf dem schwereren Salzwasser, durch die Aurorachelys von Insel zu Insel geschwommen sein könnte, vermuten die Forscher.
Der ausgeprägte Vulkanismus der Mittleren und Späten Kreidezeit war auch der Grund für die warmen und eisfreien Bedingungen: Besonders die weltweite Bildung von basaltischen Fließdecken setzte Unmengen von Kohlendioxid in die Atmosphäre frei und verursachte so einen starken Treibhauseffekt. (ne)
Der versteinerte Schildkrötenpanzer aus der Kreidezeit ähnelt stark dem einer zu dieser Zeit in der Mongolei lebenden tropischen Süßwasserschildkröte, weshalb die Wissenschaftler von einer Migration von Sibirien in die kanadische Arktisregion ausgehen. Im Gegensatz zu den Dinosauriern sei Aurorachelys – so der Name der neuen Art – nicht mittels der bereits bekannten Landbrücke in der Beringsee nach Alaska gelangt, sondern über eine heute versunkene Inselkette direkt über den Nordpol nach Kanada gewandert, so die Forscher. Massive Lavaflüsse im Bereich des so genannten Alpha-Rückens hatten damals eine Reihe von Inseln gebildet, die die Schildkröte als Trittsteine im Zuge eines "Insel-Hopping" nutzten.
Aus einem ozeanischen Bohrprogramm war bereits bekannt, dass das Oberflächenwasser im Nordpolarmeer der Kreidezeit ungewöhnlich süß war. Die Arktis war zu dieser Zeit von der globalen ozeanischen Wasserzirkulation weit gehend abgeschnitten, während zahlreiche Flüsse von den angrenzenden Kontinenten große Mengen von Süßwasser eintrugen. Wegen der geringeren Dichte bildete es Linsen auf dem schwereren Salzwasser, durch die Aurorachelys von Insel zu Insel geschwommen sein könnte, vermuten die Forscher.
Der ausgeprägte Vulkanismus der Mittleren und Späten Kreidezeit war auch der Grund für die warmen und eisfreien Bedingungen: Besonders die weltweite Bildung von basaltischen Fließdecken setzte Unmengen von Kohlendioxid in die Atmosphäre frei und verursachte so einen starken Treibhauseffekt. (ne)
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