Medizin: Schimpansen mit Aids
Das Human-Immunschwächevirus (HIV), der Verursacher von AIDS, stammt höchstwahrscheinlich von einem eng verwandten Erreger beim Affen ab, dem simianen Immunschwächevirus (SIV). Vermutlich haben sich einst Jäger bei erkrankten Schimpansen infiziert. SIV ist unter Menschenaffen weit verbreitet. Allerdings entwickeln diese, wie es bisher schien, keine Krankheitssymptome. Nun aber zeigt eine neue Untersuchung, dass dies nicht prinzipiell gilt. Vielmehr können Schimpansen, die mit einem bestimmten Virusstamm infiziert sind, sehr wohl an einer Immunschwäche erkranken. Bei dem Erreger handelt es sich um SIVcpz, das als direkter Vorgänger von HIV-1 gilt.
Beatrice Hahn von der University of Alabama in Birmingham und Kollegen untersuchten neun Jahre lang 94 Schimpansen des Nationalparks Gombe in Tansania. Dabei stellten sie fest, dass Tiere, die mit SIVcpz infiziert waren, im Laufe der Zeit aidsähnliche Symptome zeigten. Solche Affen starben 10- bis 16-mal häufiger vorzeitig als gesunde Tiere. Außerdem bekamen infizierte Weibchen weniger Nachwuchs, und ein größerer Prozentsatz ihrer Jungen überlebte nicht. Einen Schimpansen, der drei Jahre nach der Infektion ohne äußerliche Verletzungen starb, untersuchten die Forscher genauer. Dabei konnten sie in seinem Blut nur noch sehr wenige T4-Helferzellen nachweisen, ein typisches Symptom für die Immunschwäche im Endstadium.
Für AIDS-Forscher ist das eine gute Nachricht. Sie haben kein besseres Tiermodell zur Untersuchung der Krankheit als Menschenaffen. Bisher konnten sie an diesen das allmähliche Versagen des Immunsystems nicht erforschen. Nun ist das möglich.
Andreas Baumann
Beatrice Hahn von der University of Alabama in Birmingham und Kollegen untersuchten neun Jahre lang 94 Schimpansen des Nationalparks Gombe in Tansania. Dabei stellten sie fest, dass Tiere, die mit SIVcpz infiziert waren, im Laufe der Zeit aidsähnliche Symptome zeigten. Solche Affen starben 10- bis 16-mal häufiger vorzeitig als gesunde Tiere. Außerdem bekamen infizierte Weibchen weniger Nachwuchs, und ein größerer Prozentsatz ihrer Jungen überlebte nicht. Einen Schimpansen, der drei Jahre nach der Infektion ohne äußerliche Verletzungen starb, untersuchten die Forscher genauer. Dabei konnten sie in seinem Blut nur noch sehr wenige T4-Helferzellen nachweisen, ein typisches Symptom für die Immunschwäche im Endstadium.
Für AIDS-Forscher ist das eine gute Nachricht. Sie haben kein besseres Tiermodell zur Untersuchung der Krankheit als Menschenaffen. Bisher konnten sie an diesen das allmähliche Versagen des Immunsystems nicht erforschen. Nun ist das möglich.
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