Schlafforschung: Schläfer vom Vollmond unbeeindruckt
Viele Anekdoten und auch einige wissenschaftliche Untersuchungen deuten darauf hin, dass Menschen bei Vollmond schlechter schlafen. Ein Forscherteam vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München kommt allerdings nun zu dem gegenteiligen Ergebnis. Die Gruppe um den Neurowissenschaftler Martin Dresler wertete Schlafdaten von 1265 Probanden aus über 2000 Nächten aus. Einen signifikanten Zusammenhang zwischen Mondphase und Schlaf fanden sie dabei nicht.
Zwei Studien aus dem letzten Jahr schienen zu belegen, dass der Vollmond den Schlaf verkürzt – andere ließen auf einen Zusammenhang zwischen Mond und REM-Schlaf schließen, der Schlafphase, in der wir am intensivsten träumen. Das hat sich nun allerdings zerschlagen. Stattdessen fand das Team um Dresler heraus, wie diese Ergebnisse zu Stande kamen: Die Forscher entdeckten bislang unveröffentlichte Daten aus etwa 20 000 Schlafnächten, die alle einem Einfluss des Monds widersprachen. Sie aber verschwanden unveröffentlicht in der Schublade. In eine Fachzeitschrift schafften es nur die wenigen Versuche, die durch Zufall ein positives Ergebnis brachten.
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