EEG-Muster: Schlaf, Hirnchen, schlaf!
Kurzzeitiges "Abschalten" von Neuronen sorgt dafür, dass wir nicht bei jedem Geräusch gleich erwachen
Manche Menschen sind mit einem so festen Schlaf gesegnet, dass sie nachts scheinbar gar nichts aus der Ruhe bringt. Ungarische und amerikanische Neurologen glauben nun, den Grund dafür zu kennen: Das Gehirn der Betreffenden könnte im Schlaf häufiger eine bestimmte Form von elektrischer Aktivität zeigen, so genannte "K-Komplexe".
Sydney Cash von der Harvard Medical School in Boston und seine Kollegen untersuchten acht Epilepsie-Patienten, die zur genaueren Diagnose ihrer Krankheit eine Nacht im Schlaflabor verbrachten. Die Probanden trugen nicht nur EEG-Kappen auf dem Kopf, ihnen wurden auch feine Elektroden direkt in die Großhirnrinde implantiert. Die Forscher konnten so nachweisen, dass die K-Komplexe – einzelne, langsame EEG-Ausschläge während des Schlummerns – mit einem kurzzeitigen "Abschalten" von Neuronen im Kortex einhergingen. Zudem ließen sich diese Wellen durch leise Geräusche im Labor künstlich auslösen.
Cash und seine Kollegen vermuten daher, das kurze Herunterfahren der Hirnaktivität diene unter anderem dazu, dass wir während des Schlafs nicht zu stark auf äußere Reize reagieren, um nicht gleich bei der kleinsten Störung zu erwachen. Zum anderen könnte die vorübergehende Auszeit den Synapsen dabei helfen, ihre Kommunikationsfähigkeit zu erhalten und somit auch für Lernen und Gedächtnisbildung im Schlaf mitverantwortlich sein. (sc)
Cash, S. et al.:The Human K-Complex Represents an Isolated Cortical Down-State. In: Science 324, S. 1084-1087, 2009.
Sydney Cash von der Harvard Medical School in Boston und seine Kollegen untersuchten acht Epilepsie-Patienten, die zur genaueren Diagnose ihrer Krankheit eine Nacht im Schlaflabor verbrachten. Die Probanden trugen nicht nur EEG-Kappen auf dem Kopf, ihnen wurden auch feine Elektroden direkt in die Großhirnrinde implantiert. Die Forscher konnten so nachweisen, dass die K-Komplexe – einzelne, langsame EEG-Ausschläge während des Schlummerns – mit einem kurzzeitigen "Abschalten" von Neuronen im Kortex einhergingen. Zudem ließen sich diese Wellen durch leise Geräusche im Labor künstlich auslösen.
Cash und seine Kollegen vermuten daher, das kurze Herunterfahren der Hirnaktivität diene unter anderem dazu, dass wir während des Schlafs nicht zu stark auf äußere Reize reagieren, um nicht gleich bei der kleinsten Störung zu erwachen. Zum anderen könnte die vorübergehende Auszeit den Synapsen dabei helfen, ihre Kommunikationsfähigkeit zu erhalten und somit auch für Lernen und Gedächtnisbildung im Schlaf mitverantwortlich sein. (sc)
Cash, S. et al.:The Human K-Complex Represents an Isolated Cortical Down-State. In: Science 324, S. 1084-1087, 2009.
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