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News: Schlagen zwei Herzen in der galaktischen Brust?

Dass unser Milchstraßensystem in ihrem Zentrum ein massereiches Schwarzes Loch beherbergt, ist mittlerweile unbestritten. Einigen Theorien zufolge könnte es sich aber auch um ein Doppelsystem aus kompakten Objekten handeln.
Es gibt Hinweise auf zwei Schwarze Löcher im galaktischen Zentrum. Die Astronomen schlagen nun einen relativ einfachen Test vor, um die These zu untermauern. Sie suchen nach einem Doppelstern, der sich mit halsbrecherischer Geschwindigkeit vom Zentrum unseres Milchstraßensystems entfernt.

Die Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass die Masse des zentralen Schwarzen Loches unserer Galaxis 3,6 Millionen Sonnenmassen beträgt. Diejenige seines postulierten Begleiters soll es auf tausend bis zehntausend Sonnenmassen bringen.

Diese Vermutung konnte bisher nicht bewiesen werden. Doch Youjun Lu, ein Astronom von der Universität von Kalifornien, und seine Kollegen behaupten nun, sie können diese Kontroverse klären. Wenn sie einen Doppelstern finden, der sich mit sehr hoher Geschwindigkeit vom galaktischen Zentrum entfernt, wäre dies ein Beweis für die Existenz eines zweiten Schwarzen Lochs.

Im Jahre 2004 entdeckten die Astronomen einen ersten Stern, der als Kandidat für den Beweis in Frage kam. Auffällig war seine sehr hohe Geschwindigkeit von 850 Kilometern pro Sekunde, mit der er sich durch den Weltraum bewegt. Seitdem entdeckten die Forscher neun weitere kosmische Raser.

Lu und seine Kollegen glauben, dass eine sehr große Masse diese Sterne beschleunigt haben muss und dass die extreme Geschwindigkeit nur aus einer Wechselwirkung von drei Objekten resultieren kann. In einem möglichen Szenario bewegt sich ein Doppelstern auf ein einzelnes massereiches Schwarzes Loch zu, wobei einer von dessen Gravitation festgehalten wird und der andere das System mit hoher Geschwindigkeit verlässt. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass sich ein Stern einem Doppelsystem aus zwei kompakten Objekten nähert und wie bei einem Swing-By-Manöver auf hohe Geschwindigkeit beschleunigt wird.

Lu zufolge würde es für eng benachbarte Doppelsterne, die weniger als ein Drittel des Abstands zwischen Erde und Sonne voneinander entfernt sind, einen Unterschied machen, ob sie in den Bann eines oder zweier Schwarzer Löcher geraten: Ein supermassereiches Loch würde einen Partner eines solchen Doppelsterns an sich binden oder gar verschlingen und den anderen ins All katapultieren. Wenn sich jedoch die Schwerefelder zweier Schwarzer Löcher überlappen, würde das Doppelsternsystem komplett ins All geschleudert.

Die heutigen optischen Teleskope sind nicht in der Lage, diese sehr engen Doppelsterne getrennt abzubilden. Ob es sich bei einem der bisher bekannten kosmischen Raser um einen Doppelstern handelt, lässt sich nur durch Untersuchungen ihrer Spektren feststellen.

AK

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