Naturkatastrophen: Schlammvulkan Lusi definitiv Menschenwerk
Seit mehr als drei Jahren sprudelt der weltgrößte Schlammvulkan auf Java, und sein Ausstoß füllt täglich immer noch zwölf Schwimmbecken von olympischen Dimensionen. Das Ende seiner Aktivität ist noch nicht abzusehen, doch seine Geburt ist definitiv auf menschliches Tun zurückzuführen. Dies bekräftigt nun nochmals der britische Geologe Richard Davies von der Durham University, der sich von Beginn an mit Lusi beschäftigt.
Demnach zogen die beteiligten Arbeiter den Bohrkopf und das Gestänge aus dem Loch, ohne dass dieses gesichert war. Dadurch strömten große Mengen Wasser und Gas unter hohem Druck in den Bereich und sprudelten quasi über, was sich nicht mehr unter Kontrolle bringen ließ. Laut der Bohrberichte von Lapindo Brantas versuchten die Arbeiter schweren Schlamm als Gegengewicht in das Loch zu pumpen, was die Eruption Lusis zeitweilig etwas verlangsamte – für die Forscher ein eindeutiger Beleg, dass Bohrloch und Schlammblase in direkter Verbindung stehen.
Seit dem 29. Mai 2006 ist der Schlammvulkan aktiv, als es in der Nähe eines Erdölbohrlochs der Firma Lapindo Brantas zu einem Ausbruch des heißen Gemisches aus Wasser und Erdmaterial kam. Mittlerweile besitzt der Krater einen Durchmesser von 60 Metern und einen Auswurfhügel von 15 Meter Höhe. Von Anfang an standen die Bohraktivitäten der Firma unter Verdacht. Da aber unmittelbar vorher ein Erdbeben die javanische Region um Yogyakarta erschüttert hatte, galt auch dieses seismische Ereignis durchaus als Auslöser der Katastrophe. Vor allem Lapindo Brantas beharrt auf dieser Version, doch Davies und seine Kollegen weisen sie nun definitiv zurück.
Demnach zogen die beteiligten Arbeiter den Bohrkopf und das Gestänge aus dem Loch, ohne dass dieses gesichert war. Dadurch strömten große Mengen Wasser und Gas unter hohem Druck in den Bereich und sprudelten quasi über, was sich nicht mehr unter Kontrolle bringen ließ. Laut der Bohrberichte von Lapindo Brantas versuchten die Arbeiter schweren Schlamm als Gegengewicht in das Loch zu pumpen, was die Eruption Lusis zeitweilig etwas verlangsamte – für die Forscher ein eindeutiger Beleg, dass Bohrloch und Schlammblase in direkter Verbindung stehen.
Das Beben schließen sie dagegen endgültig aus. "Die Erschütterung war zu schwach, bedenkt man die Entfernung zwischen Epizentrum und Schlammvulkan – zumal der Druck des Bebens kleiner war als jene von Gezeiten oder dem Wetter", sagt Michael Manga von der University of Berkeley, der an der Arbeit ebenfalls beteiligt war. Die Klärung der Frage ist für die Bewohner vor Ort juristisch sehr wichtig, da sie umgesiedelt wurden, aber großenteils noch auf Entschädigungen warten. Die Gerichtsverfahren gegen die Firma und beteiligte Personen ziehen sich hin. (dl)
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