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Ägypten: Schlangenbeschwörung auf Semitisch

In den vor rund hundert Jahren entdeckten Inschriften einer ägyptischen Pyramide haben Forscher einen rund 5000 Jahre alten semitischen Text identifiziert. Die Passagen an einer unterirdischen Wand der Pyramide von König Unas in Sakkara hatten lange für Verwirrung gesorgt. Erst jetzt erkannte Richard Steiner von der Yeshiva University in New York, dass einzelne Passagen – obwohl sie aus ägyptischen Hieroglyphen bestehen – in semitischer Sprache geschrieben sind.

Der Spezialist hatte bereits in mehreren ägyptischen Überlieferungen semitische Texte entziffert. Hier entdeckte er nun magische Sprüche an die Schlangenmutter. Nach Ansicht von Steiner sollten sie den toten König vor giftigen Schlangen schützen. Ähnlichen Inhalts sind auch die in ägyptisch niedergeschriebenen Texte in unmittelbarer Näher zu den semitischen. Steiner geht davon aus, dass sie einander ergänzen und erklären.

Obschon die Zaubersprüche aus ägyptischen Lettern bestehen, geben sie die von den Kanaaniten gesprochene semitische Sprache wieder. Dabei handelt es sich um eine sehr frühe Form des Phönizischen und Hebräischen aus dem dritten Jahrtausend v. Chr. Die Hafenstadt Byblos war für die Ägypter von großer Bedeutung. Von hier bezogen sie Bauhölzer, aber auch das kostbare Harz für die Mumifizierung ihrer Toten.

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