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Intelligenz: Schlaue Menschen haben größere Neurone

Was zeichnet eine intelligente Person aus? Zum Beispiel große Hirnzellen, die zügig arbeiten!
leuchtende Nervenzelle

Welches Ergebnis jemand in einem IQ-Test erzielt, hängt offenbar mit der Größe und der Arbeitsgeschwindigkeit der Neurone in seinem Gehirn zusammen. Das berichtet ein Team um Natalia A. Goriounova von der Freien Universität Amsterdam im Fachmagazin »eLife«. Die Wissenschaftler untersuchten die Nervenzellen von 46 Personen, denen auf Grund eines Tumors oder einer Epilepsie Hirngewebe entfernt werden musste. Ihr besonderes Augenmaß lag dabei auf der Größe der Zellen sowie auf der Komplexität der Dendriten, jener Fortsätze, mit denen Neurone elektrische Signale von anderen Zellen empfangen. Außerdem maßen sie, wie schnell die Zellen diese Signale zum Zellkörper weiterleiten konnten, und verglichen die Daten dann mit dem Ergebnis eines standardisierten IQ-Tests, den alle Patienten im Rahmen der OP-Vorbereitung absolvieren mussten.

Dabei entdeckten Goriounova und ihre Kollegen, dass Nervenzellen von Probanden mit einem höheren IQ im Schnitt längere und komplexere Dendriten aufwiesen. Zudem waren die Zellen in der Lage, eingehende Reize zügiger weiterzugeben. Mit Hilfe eines Computermodells demonstrierten die Forscher, dass die Neurone der schlaueren Versuchspersonen damit eine größere Menge an Signalen verarbeiten und detailliertere Informationen an ihre Nachbarzellen weitergeben können. Auf der Ebene eines einzelnen Neurons mag das noch wenig beeindruckend wirken. Doch angesichts der Tatsache, dass unser Gehirn rund 100 Milliarden solcher Zellen enthalte, summiere sich der Effekt schnell auf, so die Forscher.

Neurowissenschaftler vermuten schon länger, dass der Schlüssel zu einer hohen Intelligenz unter anderem in üppigen Dendriten liegt. So hatte etwa erst vor Kurzem ein Team um Mark Harnett vom Massachusetts Institute of Technology gezeigt, dass die Nervenzellen der menschlichen Großhirnrinde auf Grund ihrer Größe über mehr Rechenpower verfügen als die einer Ratte. Einen direkten Zusammenhang zwischen der Zellgröße und dem IQ von einzelnen Menschen nachzuweisen, gestaltete sich bislang aus methodischen Gründen allerdings als schwierig.

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