Parasitismus: Schmarotzerwespen lassen sich vom Wirt beschützen
Die Marienkäfer-Brackwespe (Dinocampus coccinellae) entwickelt sich in verschiedenen Marienkäfern: Sie legt Eier in die Körperhöhle des Wirtes, frisst diesen dann aber nur langsam und genügsam von innen auf und tötet ihn nicht. Stattdessen verpuppt sich die Wespe nach der Larvenphase und dem Verlassen des Wirtskörpers zwischen den Extremitäten des Käfers und lässt sich von ihm in der folgenden, sensiblen Puppenphase gegen angreifende Fressfeinde verteidigen. Ganz problemlos manipuliert der Parasit seinen Wirt jedoch nicht: Steckt er zu viel Energie in das Manöver, so geht das offenbar auf Kosten seines eigenen Fortpflanzungspotenzials, berichten kanadische und französische Forscher.
Das Team um Frederic Thomas von der kanadischen Université de Montréal hatte zunächst nach Gründen dafür gesucht, warum der Parasitoid seinen Wirt untypischerweise überleben lässt, anstatt ihn rücksichtslos bis zu dessen völliger Erschöpfung auszunutzen. In Laborexperimenten zeigte sich dann, dass die parasitierten Käfer das Puppengespinst des Wirts zwischen seinen Beinen gegen allerlei Störungen von außen aktiv verteidigen. Tatsächlich sorgte dies dafür, dass die Puppen seltener von Feinden wie den räuberischen Larven der Grüne Florfliege gefressen werden.
Offenbar kostet es die Parasiten aber Energie, ihre Wirte leben zu lassen und als Bodyguards zu missbrauchen, so die Forscher weiter: Je länger die Marienkäfer ihre Parasiten verteidigten, desto geringer war die Fruchtbarkeit der schlüpfenden Schmarotzer in der nächsten Generation. Die Mechanismen, mit denen die Wespe den Käfer in seinem Sinne manipuliert, seien unbekannt. Womöglich sind sie aber physiologisch und biochemisch aufwändig und für die Wespe kostspielig, vermuten Thomas und Kollegen.
Das biologische System zwischen parasitischer Wespe und Marienkäfer erscheint noch in anderer Hinsicht ungewöhnlich: Rund ein Viertel der parasitierten Käfer überleben den Besuch der Schmarotzer. Womöglich scheint es sich für die Brackwespengemeinschaft insgesamt auszuzahlen, den unersetzlichen Wirt mehr zu schonen, als es unter Parasitoiden sonst üblich ist. (jo)
Das Team um Frederic Thomas von der kanadischen Université de Montréal hatte zunächst nach Gründen dafür gesucht, warum der Parasitoid seinen Wirt untypischerweise überleben lässt, anstatt ihn rücksichtslos bis zu dessen völliger Erschöpfung auszunutzen. In Laborexperimenten zeigte sich dann, dass die parasitierten Käfer das Puppengespinst des Wirts zwischen seinen Beinen gegen allerlei Störungen von außen aktiv verteidigen. Tatsächlich sorgte dies dafür, dass die Puppen seltener von Feinden wie den räuberischen Larven der Grüne Florfliege gefressen werden.
Offenbar kostet es die Parasiten aber Energie, ihre Wirte leben zu lassen und als Bodyguards zu missbrauchen, so die Forscher weiter: Je länger die Marienkäfer ihre Parasiten verteidigten, desto geringer war die Fruchtbarkeit der schlüpfenden Schmarotzer in der nächsten Generation. Die Mechanismen, mit denen die Wespe den Käfer in seinem Sinne manipuliert, seien unbekannt. Womöglich sind sie aber physiologisch und biochemisch aufwändig und für die Wespe kostspielig, vermuten Thomas und Kollegen.
Das biologische System zwischen parasitischer Wespe und Marienkäfer erscheint noch in anderer Hinsicht ungewöhnlich: Rund ein Viertel der parasitierten Käfer überleben den Besuch der Schmarotzer. Womöglich scheint es sich für die Brackwespengemeinschaft insgesamt auszuzahlen, den unersetzlichen Wirt mehr zu schonen, als es unter Parasitoiden sonst üblich ist. (jo)
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