Evolution: Schmetterling schaltet männermordende Parasiten aus
Obwohl Wolbachia-Bakterien polynesische Schmetterlingsmännchen der Art Hypolimnas bolina auf manchen Inseln an den Rand des Aussterbens gebracht hatten, erholten sich die Zahlen auf Savaii und Upolu wieder – innerhalb von gerade einmal zehn Generationen. Wie die Tiere an die verantwortliche Genveränderung kamen, mit der sie ihren Untermieter stilllegen, ist noch unklar.
Mit Polymerase-Kettenreaktion wiesen die Wissenschaftler nach, dass die Tiere den Parasiten durchaus noch enthielten und es sich immer noch um jenen Stamm handelte, den sie fünf Jahre zuvor untersucht hatten. Offenbar hatten die Schmetterlinge eine Methode gefunden, Wolbachia am Männermord zu hindern. Eine entsprechende genetische Veränderung hatten Artgenossen bereits zuvor auf anderen Inseln entwickelt.
Im Moment ist noch offen, ob diese die Veranlagung durch zufällige Kontakte bei Wanderungen in die beiden untersuchten Populationen eingekreuzt haben, oder ob sich die Gene – weil bereits in Einzelfällen in den Lebensgemeinschaften auf Upolu und Savaii vorhanden – durch einseitigen Nachwuchserfolg ausbreiten konnten. In jedem Fall sei das erfolgreiche Niederringen der bakteriellen Bedrohung ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie schnell natürliche Selektion eine Erbgutveränderung in der freien Natur etablieren könne, so die Forscher. (af)
Sylvain Charlat vom University College London und seine Kollegen hatten im Jahr 2001 festgestellt, dass die Hypolimnas-Populationen auf den beiden Inseln gerade noch zu einem Prozent aus Männchen bestanden. Zwar versuchten die Edelfalter wohl, durch erhöhte Fortpflanzungsaktivität diesen Mangel auszugleichen, doch das Bakterium sorgte dafür, dass männlicher Nachwuchs noch in den Eiern starb. Im Jahr 2005 erfuhren Charlat und seine Mitarbeiter jedoch, dass wieder weitaus mehr Männchen gesichtet wurden. Also reisten sie erneut nach Polynesien, um das Rätsel aufzuklären.
Tatsächlich fanden sie auf beiden Inseln ein nur noch gering verzehrtes Geschlechterverhältnis. Die Brut von 14 eingefangenen Weibchen lieferte sogar eine ausgeglichene Zahl von Männchen und Weibchen. Auf Savaii stellten die Forscher allerdings noch einen Gradienten fest: In Salelologa, nahe der Insel Upolu, fiel die Erfolgsquote bei den trächtigen Weibchen ähnlich aus. Im entfernteren Sagone hingegen litten noch mehr Schmetterlingsdamen an Söhnemangel.
Mit Polymerase-Kettenreaktion wiesen die Wissenschaftler nach, dass die Tiere den Parasiten durchaus noch enthielten und es sich immer noch um jenen Stamm handelte, den sie fünf Jahre zuvor untersucht hatten. Offenbar hatten die Schmetterlinge eine Methode gefunden, Wolbachia am Männermord zu hindern. Eine entsprechende genetische Veränderung hatten Artgenossen bereits zuvor auf anderen Inseln entwickelt.
Im Moment ist noch offen, ob diese die Veranlagung durch zufällige Kontakte bei Wanderungen in die beiden untersuchten Populationen eingekreuzt haben, oder ob sich die Gene – weil bereits in Einzelfällen in den Lebensgemeinschaften auf Upolu und Savaii vorhanden – durch einseitigen Nachwuchserfolg ausbreiten konnten. In jedem Fall sei das erfolgreiche Niederringen der bakteriellen Bedrohung ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie schnell natürliche Selektion eine Erbgutveränderung in der freien Natur etablieren könne, so die Forscher. (af)
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