Zoologie: Schnecken sparen Energie auf Vorgänger-Schleimspur
Warum marine Schnecken gerne im Gänsemarsch über ihr Meeresboden-Revier kriechen, ergründeten Forscher der Universität von Sunderland: Die Weichtiere rutschen auf dem Schleim ihrer Vorkriecher einfach energiesparender. Zu diesem Schluss kommen Mark Davies und Janine Blackwell, nachdem sie über zwei Monate hinweg eingefangene Exemplare der Großen Strandschnecke (Littorina littorea) beim Bewegen begleitet und die je nach Untergrundbeschaffenheit schwankende Dicke des dabei abgesonderten Fußschleims bestimmt hatten.
Neben dem Energiespareffekt des Spurkriechens diskutieren die Forscher noch weitere mögliche Gründe des Weichtierverhaltens. So sei es beispielsweise denkbar, dass in der Schleimspur eines Vorkriechers noch Nahrungsreste zu finden sind, die als erfreuliches Zubrot en passant verspeist werden. Innerhalb von zwei Wochen, so ermittelten die Autoren, habe sich der Vorteil einer bereits gelegten Schleimspur jedenfalls erledigt: Nach dieser Zeitspanne hatte Meerwasser die Bahn so stark abgewaschen, dass nachfolgende Schnecken ihr nicht mehr gefolgt sind. (jo)
Besonders frischen Schleimspuren folgen Schnecken häufig, stellten die Forscher zunächst fest. Sobald sie auf der Spur eines Artgenossen wandelten, produzierten die Tiere zudem weniger als ein Drittel des Fußschleims des vorangegangenen Schneckenpioniers, der sich jungfräulichem Grund alleine erschließen musste. Dies sei ein offensichtlicher Vorteil für die Nachkriecher, da zur Produktion des Schleims wahrscheinlich viel Energie benötigt werde, so die Autoren: Eine Nacktkiemerschnecke etwa investiere darin nach Literaturangaben etwa 7 Prozent ihrer gesamten Energieausgaben, die Gemeine Napfschnecke rund 31 Prozent und manche Käferschnecken sogar bis zu 68 Prozent.
Neben dem Energiespareffekt des Spurkriechens diskutieren die Forscher noch weitere mögliche Gründe des Weichtierverhaltens. So sei es beispielsweise denkbar, dass in der Schleimspur eines Vorkriechers noch Nahrungsreste zu finden sind, die als erfreuliches Zubrot en passant verspeist werden. Innerhalb von zwei Wochen, so ermittelten die Autoren, habe sich der Vorteil einer bereits gelegten Schleimspur jedenfalls erledigt: Nach dieser Zeitspanne hatte Meerwasser die Bahn so stark abgewaschen, dass nachfolgende Schnecken ihr nicht mehr gefolgt sind. (jo)
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