News: Schneemangel im Himalaja fördert Algenblüten im Arabischen Meer
Forscher um Joaquim Goes vom Bigelow Laboratory for Ocean Sciences haben eine klimatische Fernwirkung aufgedeckt: Die in den letzten Jahrzehnten geringere Schneebedeckung in Südwestasien und dem Himalaja löst durch verschärfte Luftdruckunterschiede und dadurch intensivere Passatwinde im westlichen Arabischen Meer stärkere Planktonblüten aus.
Durch die seit 1997 zu beobachtende Verringerung der Schneeflächen im Winter und Frühjahr wird weniger Sonneneinstrahlung zurück ins All reflektiert. Gleichzeitig sinkt der Energieverbrauch, um Schnee zu schmelzen und Wasser in den oberflächlichen Bodenregionen zu verdunsten. Dadurch erwärmen sich die Böden stärker, weshalb sich im Sommer ein ausgeprägteres Tiefdruckgebiet über dem indischen Subkontinent bildet.
Für die Stärke der Passatwinde, die Indien von Juni bis September Monsunregen bringen, ist der Druckunterschied zwischen dem Hitzetief über Indien und dem Hochdruckgebiet über dem Arabischen Meer entscheidend. Durch die größere Differenz entstehen stärkere Winde, die ihrerseits das Arabische Meer intensiver aufwühlen und umwälzen. Dies setzt aus kühleren, tieferen Wasserschichten mehr Nährstoffe frei, die umfangreiche Planktonblüten vor den Küsten Somalias, des Jemen und des Oman fördern. Die Forscher ermittelten im Vergleich zu 1997 einen Anstieg der Phytoplankton-Biomasse um 350 Prozent an der Küste und um 300 Prozent im freien Wasser.
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