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Dürre: Schneemangel wie seit Langem nicht mehr

Seit 2012 hält eine schwere Dürre Kalifornien im eisernen Griff. Schuld daran sind auch ausbleibende Schneefälle - in den Bergen ist kaum mehr Schnee vorhanden.
Half Dome in Sierra Nevada

Kalifornien lebt von seinen winterlichen Niederschlägen – doch Regen und Schnee blieben in den letzten Jahren meist aus, weshalb der US-Bundesstaat seit 2012 unter der stärksten Dürre seit rund 1000 Jahren leidet. Eine zentrale Rolle für die Wasserversorgung der Kalifornier spielen dabei Gebirgsketten wie die Sierra Nevada, die eigentlich als eine Art Wasserturm funktionieren und über den Sommer hinweg Flüsse mit Schmelzwasser speisen. Doch mittlerweile hat auch die Schneebedeckung in den Hochlagen ein historisches Tief erreicht, was die Notlage weiter verschärft. Das belegt eine Studie von Valerie Trouet von der University of Arizona in Tucson und ihrem Team, die mit Hilfe von Baumringanalysen und anderen Proxydaten die Niederschlagsmengen und Temperaturen der letzten Jahrhunderte rekonstruiert haben. Entsprechende Witterungsbedingungen hinterlassen ihre Spuren beispielsweise in Sedimentablagerungen oder in der Dicke von Baumringen, aus denen Wissenschaftler Rückschlüsse auf das jeweilige Klima ziehen können.

Verglichen mit dem langjährigen Durchschnitt der Jahre 1951 bis 2000 entsprach die gemessene Schneebedeckung im Winter 2014 und 2015 nur noch fünf Prozent der üblichen Mengen. Und der erweiterte Datensatz zeigt, dass seit mindestens 500 Jahren nie so wenig Schnee in der Sierra Nevada lag wie am Ende des letzten Messzeitraums. Gleichzeitig erreichten die Durchschnittstemperaturen von Januar bis März 2015 die höchsten Werte seit Beginn moderner Wetteraufzeichnungen, so dass vorhandener Schnee auch immer wieder abtaute oder verdunstete und die Wasserknappheit weiter verschärfte. Dieser Prozess betraf – erwartungsgemäß – die Tieflagen noch stärker als die Gipfelregionen. Mittlerweile hoffen die Kalifornier auf das starke El-Niño-Ereignis, das sich momentan im Pazifik entwickelt und das Wetter weltweit durcheinanderbringt. Die Westküste der USA profitiert dann von überdurchschnittlich starken Niederschlägen. Sicher sind diese Regen- und Schneefälle jedoch nicht, zudem können sie die aktuelle Not nur ein wenig lindern. Klimatologen kalkulieren, dass mehrere Jahre in Folge feuchter als das langjährige Mittel ausfallen müssen, um das gegenwärtige Wasserdefizit völlig auszugleichen.

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