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News: Schnell wie ein frisiertes Mofa

Wie groß die urzeitlichen Riesenechsen der Jura- und Kreidezeit waren, was sie fraßen und wie sie sich bewegten, lässt sich recht gut aus ihren Skeletten ableiten. Wie schnell die Saurier waren, ist indes weitaus schwieriger herauszufinden. Es sei denn, man stößt auf ihre Spuren.
<I>Ardley Quarry</I>
Selbst ausgewiesene Paläontologen staunen, wenn ihnen die Macher von Saurierfilmen zeigen, wie die Fleisch fressenden Saurier durch die jurazeitlichen Savannen preschten. Was und wie sich seinerzeit alles zugetragen hat, weiß niemand ganz genau, doch ganz weltfremd sind die Animationen sicher nicht.

Immerhin, von der körperlichen Statur der urzeitlichen Echsen gibt es recht gute Zeugen: ihre Skelette. Nun stelle man sich aber einmal vor, wie wendig ein sechs Meter hoher, 15 Meter langer und zehn Tonnen schwerer Tyrannosaurus rex sein musste, um seiner Beute nachzustellen.

Zum Glück finden sich auch dazu mitunter Hinweise in den Gesteinen - und zwar in Gestalt der Saurierspuren. Und einer der größten fossilen Tummelplätze jurazeitlicher Reptilien liegt im britischen Oxfordshire. Dort, in den 163 Millionen Jahre alten Kalksteinschichten des Ardley Quarry, konnten Julia Day von der University of Cambridge und ihre Mitarbeiter die Spuren einzelner Tiere bis zu 180 Meter weit verfolgen. Eine der besonders gut ausgebildeten Spuren stammt von einem Saurier der Ordnung Theropoda, zweibeinigen Raubsauriern, zu denen auch jener Hauptdarsteller von Jurassic Park gehört.

Im ersten Teil der Spur schien der Saurier entspannt die Gegend zu durchstreifen, wobei er die dreizehigen Klauen seiner Hinterbeine ausladend und im Zickzack rechts und links entlang einer gedachten Mittellinie in den weichen Schlamm setzte. Die Zehen waren ein wenig nach innen gekehrt, sodass die Spur der eines Vogels ähnelt - wenngleich der Theropode bei jedem Schritt rund 2,7 Meter zurücklegte.

Doch dann, nach rund 15 Metern beschleunigte das Reptil und legte nun bei jedem Schritt beinahe 5,7 Meter zurück. Die Zehen waren nun leicht nach außen gedreht, und die Spuren vom linken und vom rechten Fuß lagen beinahe exakt auf einer Linie.

Die Geschwindigkeit des Sauriers konnten die Forscher aus der Schrittlänge und der Beinlänge abschätzen, die sich ihrerseits aus der Fußgröße ableiten lässt - die Wissenschaftler wussten ja nicht, um welchen Saurier es sich genau handelte, sonst hätten sie auch in ein Museum gehen und Maß an einem Skelett nehmen können.

Wie dem auch sei, jene Zusammenhänge haben sich bei der Bestimmung von Laufgeschwindigkeiten bereits bewährt, und die Forscher sind sicher, dass ihre Abschätzungen einigermaßen genau sind. Die Hüfte dieses Urzeitriesen schwankte demnach in gut 1,9 Meter über den Boden, woraus sich schließlich ergab, dass er anfänglich mit 6,8 Kilometern pro Stunde spazierte und dann auf die Geschwindigkeit eines frisierten Mofa beschleunigte. Am Ende hatte er wohl gut 29 Sachen drauf.

Schade nur, dass die Spur schon nach 35 Metern im Nichts des Kalksteins verschwindet. Zu gerne hätten die Forscher noch etwas über die Kondition des Sauriers erfahren, ob er also eher kurzatmiger Sprinter oder ausdauernder Langläufer war.

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