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News: Schnelle Veränderungen sichern den Erfolg

Die Zecke überträgt mit ihrem Speichel die Erreger der gefürchteten Lyme-Borreliose auf den Menschen. Während des Saugens, das bis zu fünf Tage dauern kann, verändern sich zahlreiche Gene für Oberflächenproteine der Borrelia-Bakterien. Die Zecke überträgt schließlich einen Cocktail aus verschieden gestalteten Erregern, von denen einige gute Chancen haben, der Immunantwort des Wirtes zu entgehen.
Die Lyme-Borreliose ist eine Erkrankung, die durch den Biss von Zecken übertragen wird. Erstes Symptom einer Infektion mit dem korkenzieherähnlichen Bakterium Borrelia burgdorferi ist oft eine ringförmige Hautrötung, die häufig von Fieber oder Gliederschmerzen begleitet wird. Später – unter Umständen erst nach Wochen oder Monaten – können sich die Gelenke, Nerven oder das Herz entzünden. Auch das Gehirn und die Hirnhäute sind gelegentlich betroffen.

Anavinda de Silva und seine Kollegen von der University of North Carolina untersuchten jetzt zwei der über 150 Membranproteine von Borrelia burgdorferi. Die Wissenschaftler wollten herausfinden, wie sich diese beiden Proteine – OspA und OspC genannt – verändern, wenn das Bakterium von der Zecke auf den Menschen übertragen wird. Sie stellten fest, dass die Zecke vor ihrer Blutmahlzeit eine sehr homogene Bakterienpopulation in ihrem Körper trägt. Dies ändert sich schlagartig, wenn das Tier zu saugen anfängt. Während dieser Zeit verändert sich die Bakterienpopulation, und es treten jetzt sehr viel mehr verschiedene Kombinationen der Oberflächenproteine auf. Auch in dem vlsE-Gen, welches für ein weiteres Membranprotein codiert, fanden die Wissenschaftler eine wesentlich größere Anzahl von Variationen bei saugenden Zecken im Vergleich zu den nichtsaugenden (Proceedings of the National Academy of Sciences vom 16. Januar 2001).

"Die Bakterienpopulation verändert sich während des Übertragungsprozesses, um ihre Chancen, den neuen Wirt zu infizieren, zu erhöhen. Jene Individuen in der Bakterienpopulation, die ganz andere Oberflächenproteine besitzen, haben es einfacher, der Immunreaktion des Wirtes zu entgehen", erklärte de Silva. "Wenn alle Bakterien, die in den Wirt eindringen, die gleiche Oberflächenstruktur hätten, dann wäre auch die Entwicklung von Impfstoffen sehr viel einfacher."

Ein vor kurzem zugelassener Impfstoff gegen die Lyme-Krankheit schützt derzeit zu 75 bis 80 Prozent vor der Infektion. Aber bei den wandlungsfähigen Borrelia-Bakterien kann dieser Schutz schnell dahin sein.

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