Vakzine: Schnelltest für maßgeschneiderte Saisongrippeimpfstoffe
Wirksame Impfstoffe gegen saisonale Grippe lassen sich zwar routinemäßig herstellen, entwickeln und einsetzen. Leider aber müssen Mediziner damit alljährlich aufs Neue beginnen, weil sich in jeder Grippesaison leicht veränderte Viren ausbreiten: Die Impfstoffe der Vorsaison bereiten unser Immunsystem nicht ausreichend vor, um einen wirksamen Schutz zu gewährleisten. Impfstoffexperten der WHO prognostizieren daher zu Beginn des Jahres, welcher Impfstoffkandiat wohl gegen den Erregertyp der später im Jahr anrollenden Grippewelle wirksam sein werden. Erschwert wird eine Prognose der Wirksamkeit des Vakzins allerdings weiter dadurch, dass die Impfung – abhängig von Alter und Impfvorgeschichte der Geimpften sowie anderen Faktoren – meist unterschiedlich erfolgreich ist.
Mediziner müssen daher Wege suchen, die individuell verschiedenen Erfolgsaussichten rasch testen zu können. Dabei hilft ihnen vielleicht ein systembiologischer Ansatz, den nun ein US-Forscherteam entwickelt hat. Die Wissenschaftler um Rafi Ahmed von der Emory University in Atlanta, US-Bundesstaat Georgia können innerhalb von wenigen Tagen nach einer Impfung vorhersagen, wie gut diese später gegen einen Grippeerreger wirken wird.
Die Forscher überwachten zunächst über drei Grippesaisons hinweg, wie die Körperabwehr von Probanden in den ersten Tagen nach der Impfung auf verschiedene Impfstoffe reagierte. Dann korrelierten sie die erhobenen Daten mit der tatsächlichen individuellen Wirksamkeit des Vakzins im Ernstfall. Dabei fiel besonders ein bestimmtes frühes Immunmolekül auf, die CaMKIV-Kinase: Bei den Geimpften, die drei Tage nach der Vakzingabe diese Kinase kaum im Blut hatten, fanden sich später besonders viele wirksame Antikörper gegen das Grippevirus. Schaltet man die Produktion der Kinase ganz aus, so reagiert das Immunsystem stärker auf die Impfung.
Offenbar reguliert CaMKIV die Entwicklung der Abwehrreaktion: Ihre Konzentration sei ein guter Indikator für die individuelle Wirksamkeit des Vakzins, so die Forscher. Anhand des Kinasemarkers kann auch überprüft werden, welche Form eines Impfstoffs besonders geeignet ist: Aus der Konzentrationsmessung könne auch korrekt darauf geschlossen werden, dass trivalente Totimpfstoffe (TIV) am Ende insgesamt wirksamer als analoge lebend-attenuiertes Influenzavakzine waren. Systembiologische Analysen seien zwar komplex, aber durchaus geeignet, individuelle immunogenetische und wirkmechanistische Aussagen zu produzieren, meinen Ahmed und Kollegen. (jo)
Mediziner müssen daher Wege suchen, die individuell verschiedenen Erfolgsaussichten rasch testen zu können. Dabei hilft ihnen vielleicht ein systembiologischer Ansatz, den nun ein US-Forscherteam entwickelt hat. Die Wissenschaftler um Rafi Ahmed von der Emory University in Atlanta, US-Bundesstaat Georgia können innerhalb von wenigen Tagen nach einer Impfung vorhersagen, wie gut diese später gegen einen Grippeerreger wirken wird.
Die Forscher überwachten zunächst über drei Grippesaisons hinweg, wie die Körperabwehr von Probanden in den ersten Tagen nach der Impfung auf verschiedene Impfstoffe reagierte. Dann korrelierten sie die erhobenen Daten mit der tatsächlichen individuellen Wirksamkeit des Vakzins im Ernstfall. Dabei fiel besonders ein bestimmtes frühes Immunmolekül auf, die CaMKIV-Kinase: Bei den Geimpften, die drei Tage nach der Vakzingabe diese Kinase kaum im Blut hatten, fanden sich später besonders viele wirksame Antikörper gegen das Grippevirus. Schaltet man die Produktion der Kinase ganz aus, so reagiert das Immunsystem stärker auf die Impfung.
Offenbar reguliert CaMKIV die Entwicklung der Abwehrreaktion: Ihre Konzentration sei ein guter Indikator für die individuelle Wirksamkeit des Vakzins, so die Forscher. Anhand des Kinasemarkers kann auch überprüft werden, welche Form eines Impfstoffs besonders geeignet ist: Aus der Konzentrationsmessung könne auch korrekt darauf geschlossen werden, dass trivalente Totimpfstoffe (TIV) am Ende insgesamt wirksamer als analoge lebend-attenuiertes Influenzavakzine waren. Systembiologische Analysen seien zwar komplex, aber durchaus geeignet, individuelle immunogenetische und wirkmechanistische Aussagen zu produzieren, meinen Ahmed und Kollegen. (jo)
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