Warnung: Schön giftig
Apheloria polychroma – der Name ist Programm. Denn diese Tausendfüßerart kommt in zahlreichen, sehr unterschiedlichen Farbvarianten vor, obwohl es sich um ein und dieselbe Spezies handelt. Entdeckt wurde das wirbellose Tier von Paul Marek in den Bergwäldern der Cumberland Mountains in Virginia; bislang war die daumengroße Art trotz ihres auffälligen Äußeren den Biologen entgangen. Keine andere bekannte Tausendfüßerspezies weist mehr unterschiedliche Farbvarianten auf als diese.
Wie viele andere Tausendfüßer – zu deren Stamm übrigens auch die Hundertfüßer gehören – besitzt Apheloria polychroma ein veritables Gift. In seinem Körper und auf seiner Haut haben sich Blausäureverbindungen angereichert, die Fressfeinde abwehren sollen: Schnappt ein hungriger Vogel nach dem auffälligen Tier, wird es dieses rasch wieder ausspucken – und hoffentlich daraus lernen, dass die Art ungenießbar ist. In den letzten Jahren wurden einige neue Tausendfüßerarten entdeckt, die rekordverdächtige Eigenschaften aufwiesen, etwa Illacme tobini 2016 mit seinen mehr als 400 Beine, die nur noch von Illacme plenipes übertroffen werden – diese Spezies hat man 2006 erstmals bestimmt. Sie besitzt ganze 750 Beine und gilt damit als beinreichste bekannte Kreatur der Erde. Geophilus hadesi wiederum wurde 2015 in einer kroatischen Karsthöhle aufgefunden: in mehr als 1100 Meter Tiefe. Weiter unten leben nur noch wenige Organismen.
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