News: Schon die alten Römer...
Die Verhältnisse der Bleiisotope im Eis haben gezeigt, daß die vorwiegende Quelle dieses Bleis in Spanien liegt. Die Ergenisse unterstützen die Bedeutung dieser Minengebiete für die Karthager, die sie von 535 bis 205 vor Christi kontrollierten, und später für die Römer, die sie ab 410 vor Christi übernahmen. Rosman war sogar in der Lage den Herkunftsort auf eine spezifische Region einzugrenzen: Er ist der Meinung, daß etwa 70 % des „grönländischen” Bleis aus dem Minengebiet beim Rio Tinto im südwestlichen Spanien stammt.
„Unsere Arbeit”, erzählt Rosman, „beweist, daß menschliche Aktivitäten und nicht natürliche Phänomene die Zusammensetzung der Atmosphäre signifikant änderten; sogar schon zu Zeiten der alten Römer. Als Nebenprodukt bei der Schmelze von Sulfid-Erzen zur Silbergewinnung wurden gewaltige Mengen von Blei produziert. In jedem Fall wurde Blei zu Zeiten der Römer extensiv genutzt und findet deswegen auch als römisches Metall Erwähnung. Da es ein korrosionsbeständiges Metall ist und leicht zu verarbeiten, fand es in Rohrleitungen, Architektur und Schiffsbau Verwendung. Auch als Konservierungsmittel für Nahrung wurde es genutzt und dem Wein beigefügt, um den Fermentationsprozeß zu stoppen. Später wurde die hohe Toxidität dann zu einem Gesundheitsproblem.” Rosman fragt sich sogar, inwieweit diese Probleme „zum Fall des Römischen Reiches beigetragen haben könnten.”
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