Kindesentwicklung: Schon Kleinkinder verstehen, wofür Zahlen da sind
In einem Alter von 14 bis 18 Monaten scheinen Kleinkinder bereits zu wissen, wofür Zahlen gut sind. Das ergab ein Experiment, bei dem Psychologen Spielzeuge versteckten und die Reaktion der Kinder beobachteten, wenn die Spielzeuge wieder zum Vorschein kamen. Wie die Forscher um Jenny Wang von der Johns Hopkins University berichten, demonstriere ihr Versuch, dass die Kinder schon den Sinn hinter dem Zählen erkennen würden, obwohl sie erst Jahre später eigenständig mit Zahlen interagieren.
Im Fachjournal »Developmentals Science« erläutern die Wissenschaftler, wie sie vorgingen. Demnach versteckten sie vor den Augen von Kleinkindern vier Spielzeuge in einer Box. Mal zählten sie vorher die Gegenstände, mal tippten sie nur darauf und sagten »dies, dies, dies und dies«. Holten sie anschließend wieder ein Spielzeug hervor, schienen primär die Kinder, bei denen sie gezählt hatten, zu erwarten, dass auch noch weitere Teile wieder auftauchen würden. Die anderen hingegen hätten nach dem ersten zum Vorschein gekommenen Spielzeug das Interesse an der Box verloren.
Offenbar habe das demonstrative Zählen den Kindern vermittelt, dass sie es mit »vielen« Gegenständen zu tun hatten. Deren genaue Anzahl habe für die Kinder aber keine Rolle gespielt, so die Forscher.
Kleinkinder werden heutzutage in ihrem Alltag fortwährend mit Zahlen konfrontiert. Beispielsweise betrachten sie mit ihren Eltern Bücher, in denen es ums Zählen geht, oder lernen, die Zahlen von eins bis zehn aufzusagen. In den allermeisten Fällen führt dies jedoch nicht dazu, dass sie auch von sich aus damit operieren. Erst mit ungefähr vier Jahren komme es dazu, erläutern die Forscher.
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