News: Schon vor Kyoto: Bürger äußerten sich zum Klimaschutz
80 Prozent der beteiligten Bürgerinnen und Bürger würde nach den Ergebnissen der Foren einem Maßnahmenkatalog zustimmen, der den Kohlendioxidausstoßes immerhin um 13 Prozent senken würde. Dazu müßte der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch der Pkw-Flotte auf 6,4 l/100 km und der Heizenergiebedarf gegenüber dem Jahr 1990 durch Altbausanierung und höhere Neubauanforderungen um rund 20 Prozent reduziert werden. Zusätzlich müssten die Wohnräume und das Wasser in den Haushalten verstärkt mit Erdgas, Fernwärme und regenerativen Energien anstatt mit Heizöl erwärmt werden.
Ebenfalls 80 Prozent der Teilnehmer hatten keine Einwände, die Stromerzeugung aus Kohle aus Klimaschutzgründen um rund die Hälfte zu senken. Außerdem plädierte die Mehrheit dafür, die Nutzung der Kernenergie trotz ihres Beitrags zur CO2-armen Stromerzeugung deutlich zu verringern. Dafür sollen verstärkt Erdgas in modernen Kombikraftwerken und regenerative Energieträger zur Stromerzeugung eingesetzt werden.
Und auch von der Industrie erwarten 80 % der Bürgergutachter einen effektiveren Umgang mit Energie: Eine Effizienzsteigerung von rund 28 % als Beitrag zum Klimaschutz, was über die bisherige Selbstverpflichtungserklärung der Industrie von 20 % Effizienzsteigerung hinausgeht.
Die Bürgerforen fanden unter Leitung der Akademie in sechs Städten Baden-Württembergs statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden zunächst durch Fachreferate und Gruppenarbeiten auf ihre Aufgabe vorbereitet. In Kleingruppen durften die Teilnehmer mit Computerunterstützung selbst Energieszenarien austüfteln. Außerdem waren drei Expertenvorschläge zur künftigen Energieversorgung zu bewerten.
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